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DG8: Informationsfreiheit war noch nie so wichtig wie heute

Das Jahrestreffen von acht internationalen öffentlich-rechtlichen Medien (DG8) aus Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Japan, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA ging heute in Montréal zu Ende.

Symbolbild Deutsche Welle Logo
Bild: Marius Becker/dpa/picture alliance

Zuverlässige Nachrichten und verifizierte Informationen von unabhängigen öffentlich-rechtlichen Medien waren noch nie so wichtig und zugleich so schwierig zu produzieren, warnte die DG8 zum Abschluss ihres jährlichen Gipfeltreffens.

Da immer mehr Länder auf der ganzen Welt unabhängige Medien zensieren und die Pressefreiheit verletzen, riefen die DG8-Mitglieder internationale Organisationen dazu auf, die Informationsfreiheit und Medienfreiheit zu schützen. Beide seien für demokratische Gesellschaften und den Schutz der Menschenrechte unerlässlich. So müsse beispielsweise mehr getan werden, um das Recht der Menschen auf freien Internetzugang zu schützen und die Internetzensur einzudämmen.

Führungskräfte der Australian Broadcasting Corporation, des BBC World Service, von CBC/Radio-Canada, der Deutschen Welle, France Médias Monde, NHK WORLD-JAPAN, der SRG SSR und der United States Agency for Global Media trafen sich am 4. und 5. Oktober in Montréal unter dem Vorsitz von CBC/Radio-Canada.

„Noch nie waren verlässliche Nachrichten und Informationen so wichtig und gleichzeitig so sehr unter Beschuss. Angesichts der zunehmenden Desinformation, der Bedrohung der Sicherheit von Journalisten, des finanziellen Drucks und der Herausforderungen für ihren Fortbestand müssen die öffentlich-rechtlichen Medien Bürgern weiterhin zeigen, dass vertrauenswürdige, unabhängige Informationen für eine gesunde Gesellschaft unerlässlich sind. Die DG8 setzt sich weiterhin für die Bewältigung unserer gemeinsamen Herausforderungen ein, um der Öffentlichkeit besser zu dienen und die Demokratien auf der ganzen Welt zu stärken.” – Catherine Tait, Präsidentin und CEO, CBC/Radio-Canada

Als Reaktion auf die Herausforderungen, mit denen sich Medien bei der Produktion und Verbreitung vertrauenswürdiger Nachrichten konfrontiert sehen, hat die DG8 vereinbart, sich gemeinsam mit folgenden Themen zu befassen:

  • Fehlinformationen und Desinformationen, die sich immer weiter ausbreiten. Eine Antwort auf diese Herausforderung besteht darin, dass Nachrichtenorganisationen weltweit ihren Nutzenden helfen, zwischen echten und gefälschten Informationen zu unterscheiden. Die DG8-Mitglieder setzen sich auf unterschiedliche Weise dafür ein – einige haben Standards wie die Zertifizierung der Journalism Trust Initiative (JTI) von Reporter ohne Grenzen (RSF) übernommen, während andere sich durch Initiativen wie den neuen Content Credentials-Standard auf die Herkunft von Inhalten konzentrieren. Der 2019 eingeführte Content Credentials-Standard(ursprünglich „Project Origin”) hat sich zu einem universellen Open-Source-Standard entwickelt, der kryptografisch sicher ist und Nutzende darüber informiert, wenn Inhalte verändert oder ergänzt wurden. Diese End-to-End-Lösung wurde von einer branchenweiten Gruppe von Herausgebern von Inhalten, Vertriebsplattformen und Geräteherstellern entwickelt, die als Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) bekannt ist. Zu dieser Gruppe gehören die BBC, CBC/Radio-Canada, The New York Times, Microsoft, Adobe, Omnicom, Publicis, Intel, Sony und Arm.
  • Sperrung von Nachrichteninhalten durch Mittler wie Soziale Medien und offizielle Behörden, was den Zugang für Nutzende einschränkt und zu einer geringeren Reichweite der öffentlich-rechtlichen Medien führt. Die DG8 wird Politik und Praktiken digitaler Riesen wie Meta beobachten. Meta lässt den Zugang zu Nachrichteninhalten auf seinen Plattformen Facebook und Instagram in Kanada blockierenund Facebook News im Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland auslaufen. Die DG8-Gruppe wird auch die Auswirkungen der Sperrung von öffentlich-rechtlichen Medieninhalten untersuchen und die Folgen für andere Länder abwägen.
  • Zunehmende Bedrohungen für die Sicherheit von Journalisten, die zu einer weltweiten Verschlechterung der Medienfreiheit beitragen. Nach Angaben des Committee to Protect Journalists (CPJ) wurden im Jahr 2023 bisher 16 Journalisten getötet, 65 werden vermisst. Die Mitglieder der DG8 werden untersuchen, wie sie sowohl einzeln als auch gemeinsam wirksamer reagieren können.
  • Einsatz von künstlicher Intelligenz in Redaktionen. Die DG8 wird die Einführung gemeinsamer Standards und Praktiken in Bezug auf KI diskutieren.

ABC (Australian Broadcasting Company) wird im Jahr 2024 den Vorsitz der DG8 übernehmen.

Über die DG8

Die DG8 umfasst acht internationale öffentlich-rechtliche Medienorganisationen aus Australien (ABC), Kanada (CBC/Radio-Canada), Frankreich (France Médias Monde), Deutschland (Deutsche Welle), Japan (NHK WORLD-JAPAN), der Schweiz (SRG SSR), dem Vereinigten Königreich (BBC World Service) und den Vereinigten Staaten (U.S. Agency for Global Media).

Zusammen generieren die Mitglieder der DG8 jede Woche mehr als 1,5 Milliarden Nutzerkontakte in mehr als 75 Sprachen, was ihnen weltweit einen bedeutenden journalistischen Einfluss verleiht. Durch die Bereitstellung professioneller, ausgewogener und verifizierter Nachrichten und Informationen stehen die Mitglieder der DG8 an vorderster Front im Kampf gegen Fake News, Manipulation von Inhalten und Propaganda.