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DG8-Mitglieder fordern mehr Mittel für Zensurumgehung

Die DG8, bestehend aus acht internationalen öffentlich-rechtlichen Medienorganisationen, traf sich in Sydney, um sich mit der wachsenden Bedrohung durch Zensur zu befassen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

DG8 meeting in Sydney, 2024
Bild: ABC

Die hochrangingen Führungskräfte von acht internationalen öffentlich-rechtlichen Medienanstalten aus Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Japan, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA trafen sich am 12. und 13. November unter dem Vorsitz der Australian Broadcasting Corporation (ABC). Diskutiert wurde dabei unter anderem die zunehmend unsichere globale Medienlandschaft, die Notwendigkeit des stärkeren Engagements und größerer Transparenz seitens der Plattformbetreiber (Big Tech, Social Media-Unternehmen) sowie das Problem der weltweiten Online- und Informationszensur – eingehend mit der Frage, wie man dagegen gemeinsam vorgehen kann.

Während des Treffens wiesen die Mitglieder der DG8 auf die zunehmende Zensur und die Einschränkung unabhängiger Medien, einschließlich internationaler öffentlicher Rundfunkanstalten, in verschiedenen Ländern hin. Sie hoben auch die häufige Ausweisung von engagierten Journalisten aus diesen Regionen hervor. Darüber hinaus wurde betont, wie wichtig es ist, die Finanzierung und Forschung für Techniken zur Zensurumgehung zu erhöhen.

Falling Walls Summit in Berlin  

Um diese Themen ging es auch auf dem Falling Walls Summit am 8. November in Berlin. Dort veranstaltete die DW die Diskussionsrunde "Digital Walls and How to Overcome Them" mit DW-Intendant Peter Limbourg, Patryk Pawlak vom Europäischen Hochschulinstitut, Sabine Frank von Google und Arturo Filasto von OONI (Open Observatory of Network Interference). Die DW und OONI kooperieren bei der News Media Scan App, die Nutzenden dabei hilft, blockierte oder eingeschränkte Webseiten weltweit zu erkennen.  

DW-Intendant Limbourg: "Freie Informationen sind eine stark bedrohte Spezies, weil viele Autokraten das Internet blockieren. Wir befinden uns in einer Situation, in der viele Regionen der Welt vom Zugang zu freien und unabhängigen Informationen, die ihnen zustehen, fast völlig abgeschnitten sind. Das können wir nicht hinnehmen. Wir müssen uns um das Internet kümmern und es wieder frei machen."  

Eine Zusammenfassung der Falling Walls-Konferenz und des Panels zum Thema Online-Umgehung finden Sie hier (Englisch)

Einsatz gegen Zensur weltweit

Die DW tut alles, um sicherzustellen, dass sie mit ihren Inhalten möglichst viele ihrer weltweiten Zielgruppen erreicht. Dennoch werden die DW und ihre Inhalte oft in unterschiedlichem Maße von autoritären Regimen zensiert und/oder blockiert, um den Zugang ihrer Bevölkerung zu unvoreingenommenen Informationen einzuschränken.  

Die Zensur der DW-Website ist derzeit in China, Iran, Belarus, Russland und der Türkei am stärksten. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Autoritarismus weltweit werden die DW und ihre Inhalte auch in anderen Ländern der Welt häufig in unterschiedlichem Maße zensiert. Diese zunehmend dynamische Situation erfordert ständige Wachsamkeit seitens der DW und anderer unabhängiger Medien. 

Für den Fall einer umfassenden Zensur bewirbt die DW eine Reihe von Tools und Methoden, um diese zu umgehen, wie beispielsweise die News Media Scan App. Die Entwicklung und Bereitstellung von Tools zur Umgehung von Zensur ist eine erklärte Kernaufgabe der DW.

Über die DG8  

Die DG8 umfasst acht internationale öffentlich-rechtliche Medienorganisationen aus Australien (ABC International), Kanada (CBC/Radio-Canada), Frankreich (France Médias Monde), Deutschland (Deutsche Welle), Japan (NHK WORLD-JAPAN), der Schweiz (SRG SSR), dem Vereinigten Königreich (BBC World Service) und den Vereinigten Staaten (U.S. Agency for Global Media). Zusammen generieren die Mitglieder der DG8 jede Woche mehr als 1,5 Milliarden Nutzendenkontakte in mehr als 75 Sprachen, was ihnen einen bedeutenden journalistischen Einfluss weltweit verleiht.

Pressemitteilung zum DG8-Treffen 2024 (ABC)