DW-Journalist wird mit Raif Badawi Award ausgezeichnet
Alican Uludağ berichtet als Korrespondent über Fälle am türkischen Kassationshof und Verfassungsgericht. Regelmäßig deckt er Korruption auf und recherchiert zur Arbeit von Strafverfolgungs- und Sicherheitsdiensten. In ihrer Erklärung betonte die Jury seinen besonderen Mut, mit dem er sich als investigativer Journalist in feindseliger Umgebung für Redefreiheit, Wahrheit und Rechtschaffenheit einsetzt: "Seine investigativen Arbeiten sind geprägt von der kontinuierlichen Suche nach belastbaren Beweisen. Er ist unerschrocken und geht bei seinen Recherchen immer wieder große Risiken ein", so die Jurybegründung.
Der Raif Badawi Award ist nicht sein erster Preis. 2020 erhielt Uludağden Preis für Politische Berichterstattung bei den Turkey Journalism Awards der Türkischen Journalistenvereinigung (TGC) für eine Reportagereihe, die den Machtkampf zwischen dem türkischen Justizminister und anderen Teilen der Justiz aufdeckten.
"Es gibt wenige Journalisten in der Türkei, die mutig genug sind und auch die Courage haben, ihre Arbeit zu veröffentlichen. Einer davon ist Alican Uludağ. Diese Auszeichnung ist eine Würdigung seiner mutigen Arbeit. Selbstverständlich können Journalisten Angst empfinden, aber sie können es sich nicht leisten, ihren Mut zu verlieren", sagte Erkan Arikan, Leiter des DW Turkish Service.
Der Raif Badawi Award
Der Preis ist nach dem saudischen Blogger Raif Badawi benannt, der 2012 wegen seiner islam-kritischen Texte zu 1.000 Peitschenhieben und zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Dieses Jahr verleiht die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Preis bereits zum siebten Mal. Aufgrund der Pandemie konnte der Preis nicht auf der Frankfurter Buchmesse überreicht werden und wurde stattdessen gestern im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung verliehen.