"Ich bin froh, dass das Leiden ein Ende gefunden hat"

Ein bewegender Moment für die Menschheit. Lesen Sie, was DW-WORLD-Lesern der Papst bedeutete, wie sie sein Leben und Sterben empfunden haben. Oder welche Gedanken ihnen durch den Kopf gegangen sind.

Zum Tod des Papstes

Zeitgemäß,so denke ich, braucht der Papst nicht zu sein. Er spricht zu den Herzen der Menschen, die offen sind für die Liebe, das Gute, das Ewige. Dies überdauert die Zeit. (Ernst Totter)

Mit seinem unästhetischen Leiden und langsamen Sterben brachte Johannes Paul II. wieder ein Stück Normalität in unsere "ästhetische" Plastikwelt. Trendy war er nie - dafür sehr menschlich und seinen eigenen Idealen treu. Möge er in Frieden ruhen. (Krzysztof)

Ich bin evangelischer Konfession, und dennoch: Dieser Papst ist für mich ein Vorbild an Glaubwürdigkeit und christlicher Konsequenz. Ich bin zutiefst betroffen, denn wir Menschen hätten ihn noch länger gebraucht. Besäßen wir alle nur einen Bruchteil seiner moralischen Integrität, es gäbe keine Kriege! (Eduard Jüttner)

Ich bin froh, daß sich der Papst gegen Abtreibung und Homosexualität ausspricht. Damit leistet er ein Vorbild für alle Christen. Der Papst hat in dieser Überzeugung Standhaftigkeit und Glaubenstreue bewiesen. Das ist ihm anzurechnen. Er ist keiner von diesen rückgratlosen, weichlichen Opportunisten, die ihre Meinung jederzeit dem Zeitgeist anpassen, um sich dadurch Vorteile zu versprechen. Ich bin kein Katholik, aber trotzdem bin ich als bibeltreuer Baptist aufgrund Gottes Wort ebenso gegen das Verbrechen der Abtreibung, d.h. Kindestötung im Mutterleib. Auch ich bin aufgrund Gottes Wort gegen widernatürliche Lust und entehrende Leidenschaft, die heute als "eingetragene Lebenspartnerschaft" vom deutschen Staat anerkannt wird, aber von Gott als Greuel angesehen wird. Wir gehorchen Gott mehr als irgendeiner menschlichen Instanz. Dies möchte ich Ihnen im Namen Jesu sagen, der Sie liebt und für Sie am Kreuz gestorben ist, damit Sie von Ihrer Sünde befreit werden können, Vergebung erfahren können, mit Gott versöhnt werden können und ewiges Leben empfangen dürfen. Möge Er diesem Papst einen Eingang in Sein Reich bereiten. (Ingo Breuer)

Dieser Papst hat den Menschen mit seiner konservativen Haltung bewusst gemacht, dass das Glück des Menschen nicht darin besteht, sein Fleisch zum Zucken zu bringen und sich zu kratzen, sondern in der Liebesbeziehung mit dem Schöpfer, zu dem man durch das Gebet Kontakt aufnimmt, der mit einem redet und einen führt, der einen so stark und verliebt in sich macht, dass man für diesen göttlichen Bräutigam schließlich jedes Leiden annimmt, dass Er einem schickt um so zu ergänzen, was am Leiden Jesu Christi noch fehlt. Er hat der Menschheit gezeigt, dass die Menschen, wenn sie sich für Jesus entscheiden, keine tickenden Zeitbomben sein müssen, die nur ein Ziel haben: Die Befriedigung ihrer Gier. (Rosanna Rocco)

Papst Johannes Paul II war ein wahrer Pontifex - Brückenbauer, ein wahrhaft weltweit bedeutsamer Papst. Als Heiliger steht er uns weiter zur Seite. (Dr. Josef Königsmann)

Obwohl evangelisch, bewunderte ich den verstorbenen Papst. Sein Andenken werde ich stets in Ehren halten. Nach einem aufopferungsvollen Leben zum Wohle der Menschheit, in dem er sich fast bis zum letzten Atemzug nicht schonte, wird er nun bei Gott seine Ruhe finden. (Hans-Jürgen Caspar)

Mit Bedauern haben wir zur Kenntnis genommen, daß unser heiliger Vater verstorben ist. So traurig das Ganze ist, um so beruhigender ist es, daß sein Leiden nun ein Ende hat. Die letzten 26 Jahre hat er für seinen Glauben gelebt und auch die Menschen dazu animiert, für den Glauben zu leben. Er soll in der Ewigkeit seinen Frieden haben und wir sollen das Andenken des Papstes bewahren. (Johanna und Peter Bienert)

Papst Johannes Paul II. war für mich fast schon wie ein Familienangehöriger - ein großer Großvater - ein geliebter Mensch ... Ich selbst bin katholisch und in dem Glauben aufgewachsen. Meine Trauer ist groß, so dass ich diese kaum verbergen kann. Doch trotzdem bin ich froh, dass sein Leiden ein Ende gefunden hat. Der Papst, unser "Papa", war ersichtlich froh endlich vor Gott treten zu können, also muss auch ich froh sein. Schließlich besagt unser Glaube auch, dass der Tod nicht das Ende, sondern den Beginn eines neuen erfüllten Lebens darstellt. Sein Tod ist bestimmt nicht umsonst gewesen. Die Menschheit brauchte meiner Meinung nach solch eine Erschütterung, um aus dem Alltag herausgerüttelt zu werden. Das was er uns in all den Jahren gelehrt hat, wird nicht vergessen werden. In Gedanken und Handeln wird er immer bei mir sein und ich bei ihm. (Sabine Kyc)

Hätte ich auf die Worte des Papstes bei seinem Amtsbeginn gehört: "Fürchtet euch nicht, habt Mut!", hätte ich mir und meiner Familie viel Ärger und Probleme erspart. Ich habe meine Träume und Visionen als junger Christ links liegen gelassen und stattdessen darum gekämpft alles aus eigener Kraft zu lösen und zu meistern. Heute weiß ich, dass ich Gott mehr Gelegenheit geben hätte sollen, um ihn wirken zu lassen. Der Tod des Papstes führt mir klar vor Augen, dass mein Leben in der Hand Gottes liegt; also hoffe ich, dass ich wenigstens jetzt wieder mehr Mut habe Dinge zu lassen. (Christoph Gstaltmeyr)

Kritische Stimmen

Es ist sicher sehr traurig, dass der Papst gestorben ist, aber rechtfertigt dies ausschließlich Nachrichten über ihn? Ich lebe auf den Philippinen und würde gerne auch Nachrichten aus anderen Teilen der Welt sehen und hören. Bei der Tsunami-Katastrophe haben Sie neben den aktuellen Nachrichten über diese Katastrophe auch andere Nachrichten gesendet. Aber dabei ist ja auch kein Papst gestorben, nur ca. 300.000 andere Menschen. (Uwe Mundhenke)

Ich halte Ihre Berichterstattung fuer unerträglich. Gibt es denn kein anderes Thema mehr? Der Papst verdient Respekt - aber alles nur in einem gewissen Rahmen. (Eugen Zeller)

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