Interview mit dem Nobelpreisträger 1981 für Literatur Elias Canetti

"Wenn es ginge, würde ich den Tod abschaffen" – Der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti spricht über sein Leben und über die Angst vor dem Tod.

Elias Canetti wurde 1905 im bulgarischen Rustschuk geboren. 1911 zog er mit seiner Familie zuerst nach Manchester, wo er Englisch lernte, dann 1913 nach Wien. Während einer längeren Zwischenstation in Lausanne lernte Canetti die französische und später in Wien die deutsche Sprache, die sein eigentliches Idiom werden sollte. Er studierte Chemie in Wien und promovierte zum Dr. phil., widmete sich danach aber fast ausschließlich dem Schreiben. 1936 erschien sein einziger Roman "Die Blendung", der im deutschen Sprachraum weitgehend unbeachtet blieb. 1938 emigrierte Canetti nach London, wo er lange Zeit als freier Schriftsteller lebte. 1952 wurde er englischer Staatsbürger. In Deutschland rückte Canetti erst mit der Veröffentlichung seines Hauptwerkes, der Untersuchung "Masse und Macht" ('60), in den Blickpunkt der literarischen Öffentlichkeit. Erst danach fand sein Buch "Die Blendung" (Neuauflage '63) die verdiente Beachtung. Canetti ist als Romancier, Essayist und theoretischer Denker bekannt geworden. Das Hadern mit dem Tod, das Denken wider den Tod ist einer der Hauptaspekte seines Werkes. 1981 erhielt Elias Canetti den Nobelpreis für Literatur. Er starb 1994 in Zürich. Elias Canetti spricht mit einem Reporter der Deutschen Welle über seine Herkunft und seinen künstlerischen Werdegang.