Mit dem Krieg unterwegs
Amjad, Omar, Zena und Shahinaz sind angekommen – in Münster, Saarbrücken, Ahrweiler und Lausanne. „Ich bin in Europa, in Sicherheit, aber dem Krieg konnte ich nicht entfliehen. Er ist da, jeden Tag. Auf meinem Handy.“ Zena schildert stellvertretend für viele die Zerrissenheit zwischen der Sicherheit, die ihnen ihre Zufluchtsorte in Europa bieten, und den Nachrichten und Videos von Freunden und Verwandten in Syrien, die sie täglich auf ihren Smartphones erreichen. So gibt der Film zugleich einen Einblick in den syrischen Alltag jenseits der anonymen Nachrichtenbilder.
Einer der Freunde erzählt mit Hilfe eines eingeschmuggelten Handys aus einem syrischen Gefängnis über Folter. Andere schicken Videos von Bombardierungen in Idlib und vom Alltag in einem von der IS-Terrormiliz kontrollierten Gebiet. Es sind sehr persönliche Berichte von Menschen mit Namen und Gesichtern, mit Geschichten und Schicksalen.
Wie schon bei dem Projekt #MyEscape (Prix Europa 2016), verwenden die Macher auch in Nachrichten aus Syrien kein professionelles Video- und Tonmaterial. Die Bilder sind verwackelt, unscharf, es gibt Störgeräusche – aber sie sind authentisch.
In Leipzig hatte die Koproduktion von WDR, DW und Berlin Producers am 1. November Weltpremiere. Zu einer weiteren Preview mit anschließendem Filmgespräch luden DW und WDR am 22. November ins Filmforum im Museum Ludwig in Köln ein. Die DW strahlt den 90-minütigen Film in zwei Teilen weltweit aus – auf Deutsch erstmals am 8. beziehungsweise 15. Dezember. Anschließend ist er im Media Center abrufbar.