Weblogs - die Gedanken sind frei?
Es hat Seltenheitswert, dass sich Internet-Stars wie Mu Zimei (China), Jörg Kantel (Deutschland) und Anton Nossik (Russland) einmal in Fleisch und Blut treffen. Auf Einladung von DW-WORLD diskutierten sie am Montag (22.11.2004) in Köln über "Weblogs und Pressefreiheit". Moderator war DW-Redakteur und Blogger Konstantin Klein (DW-TV).
DW-WORLD-User hatten Gelegenheit, die Diskussion an ihren Rechnern live mitzuverfolgen. Die Veranstaltung wurde von Mario Sixtus (sixtus.net), Scott Hanson (papascott.de) und Gerd Stodiek (bordbuch.net) live gebloggt. Ihre Kommentare sind auf den entsprechenden Seiten nachzulesen.
Revolution im Internet
Weblogs sind mehr als einfach nur "Online-Tagebücher": Sie sind zu einer wichtigen Informationsquelle im Internet geworden. Diese Rolle kommt ihnen insbesondere auch dort zu, wo Presse- und Informationsfreiheit durch Zensur und Repression eingeschränkt oder gefährdet sind. Durch ihre dezentrale Struktur haben Weblogs die Informationsverbreitung im Internet revolutioniert.
Um der Zensur zu entgehen, wählen viele Blogger Pseudonyme und ändern nicht nur den Namen ihres Weblogs, sondern auch dessen URL regelmäßig. Dennoch: Wer in totalitären Staaten seine Meinung per Weblog äußert, riskiert viel. Im Iran sind erst kürzlich mehrere Blogger inhaftiert worden.
Sicher vor der Gedankenpolizei?
Sind Weblogs ein sicheres "Asyl" vor der Gedankenpolizei? Und: Welchen Beitrag zur Freiheit der Meinungsäußerung können Weblogs überhaupt leisten? Diese Fragen erörterten Mu Zimei (Verfasserin des in China verbotenen erotischen Weblogs "Liebesbriefe vor dem Tod"), Jörg Kantel (schockwellenreiter.de) und Anton Nossik (lenta.ru) auf Einladung von DW-WORLD.DE. Alle Podiumsteilnehmer sind Mitglieder der Jury zu den "Deutsche Welle International Weblog Awards 2004" (The BOBs – Best Of The Blogs).