10 Autoren aus dem Gastland Frankreich
Die Frankfurter Buchmesse hat wieder ihre Tore geöffnet. Mit dabei viele Autorinnen und Autoren aus Frankreich, das in diesem Jahr Gastland auf der Messe ist. Wir stellen zehn von ihnen vor.
Michel Houellebecq
Er ist der unumstrittene Star der modernen französischen Literatur: Michel Houellebecq. Kein anderer Autor steht mit seinen Romanen und Debattenbeiträgen so im Fokus der literarischen und politischen Öffentlichkeit wie der 1956 auf Réunion geborene Franzose. Zur Buchmesse nach Frankfurt kommt Houellebecq natürlich auch - mitbringen wird er sein neues Buch "In Schopenhauers Gegenwart."
Virginie Despentes
Sie wird manchmal als "weiblicher Houellebecq" bezeichnet. Dabei ist Virginie Despentes mit ihren Romanen schon ebenso lange im Geschäft wie ihr berühmter Kollege. Mit ihm verbindet sie der scharfe und manchmal zynische Blick auf soziale Realitäten. Doch zur Aufklärung und gesellschaftlichen Stellung der Frau hat sie eine ganz andere Einstellung. Ihr neuer Roman heißt "Vernon Subutex".
Yasmina Reza
Neben Despentes dürfte Yasmina Reza die bekannteste französische Schriftstellerin sein. Die erfolgreichste ist sie sowieso. Dazu haben ihre zahlreichen international viel gespielten Theaterstücke beigetragen. Seit einigen Jahren ist sie auch als Romanautorin erfolgreich. Ihr neues Buch "Babylon" zeigt wieder Rezas alte Stärken: ein hintergründiger Blick auf die Gesellschaft, unterhaltsam verpackt.
Tristan Garcia
Zu den in Deutschland noch weniger bekannten Autoren gehört der 1981 in Toulouse geborene Tristan Garcia. Das dürfte sich jetzt ändern. In seiner Heimat ist er unter anderem als Philosoph bekannt. Dass er auch ein brillanter Prosa-Autor ist, zeigt sein gerade in Deutschland erschienener Roman "Tristan, der Zerstörer", ein facettenreiches wie geheimnisvolles Werk über Jugend und Erwachsenwerden.
Leïla Slimani
1981 wurde auch Leïla Slimani geboren, im marokkanischen Rabat. Auch sie gehört zu einer jüngeren Schriftstellergeneration, die für einen Aufbruch der französischen Literatur steht. In Deutschland liegt jetzt ihr Roman "Dann schlaf auch Du" vor, der 2016 den "Prix Goncourt" erhielt - den wichtigsten Literaturpreis ihres Landes. Das Buch erzählt von einer grausamen Tat und ihren Hintergründen.
Édouard Louis
Wenn es um Jugend und Erfolg geht, dann ist der 1992 geborene Édouard Louis der ungekrönte Star der französischen Literaturszene. Mit 24 hat er schon zwei erfolgreiche Romane vorgelegt, sein neuer heißt "Im Herzen der Gewalt". Louis' Themen sind soziale Herkunft und der Gegensatz Provinz/Stadt, Homosexualität und das Leben im wirtschaftlich wie gesellschaftlich darniederliegenden Nordfrankreich.
Didier Eribon
Didier Eribon ist so etwas wie ein väterlicher Freund von Louis. Eribon, geboren 1953, ist einer der bekanntesten Soziologen Frankreichs. Sein Buch "Rückkehr nach Reims" erschien in Deutschland 2016 und war hier erfolgreicher als in seiner Heimat. Sein neues Buch heißt "Gesellschaft als Urteil. Klassen, Identitäten, Wege". Eribon macht sich in seinen Büchern Gedanken über Herkunft und Identität.
Annie Ernaux
Einen von der Soziologie durchtränkten Blick auf die Welt zeichnen auch die autobiografischen Werke der Autorin Annie Ernaux aus. Auch wenn in Deutschland schon länger Bücher dieser Schriftstellerin vorliegen, ihr jetzt erschienener sehr persönlicher und hinreißender Rückblick auf ihr Leben "Die Jahre" dürfte Annie Ernaux in Deutschland noch einmal große Aufmerksamkeit bescheren.
Jérôme Ferrari
Der 1968 in Paris geborene Jérôme Ferrari, Philosoph und Lehrer, mit beruflichen Stationen in Paris, Korsika, Algier und Abu Dhabi, ist ein scharfsinniger Intellektueller. Die Romane Ferraris bieten einen klugen und originellen Blick auf Historie und Gesellschaft. In seinem neuen Buch "Ein Gott ein Tier" erzählt er von einem Söldner, der aus Nahost in seine französische Heimat zurückkehrt.
Delphine de Vigan
Delphine de Vigan ist in Deutschland seit ihrem 2013 erschienenen autobiografischem Buch "Das Lächeln meiner Mutter" bekannt. Wie andere französische Autorinnen auch blickt sie in ihren Büchern besonders auf die Rolle ihrer Eltern. Ihr letzter Roman "Nach einer wahren Geschichte" wird gerade von Regisseur Roman Polanski verfilmt. In Deutschland ist jetzt ihr Erstling "Tage ohne Hunger" erschienen.