10 wilde Tiere, die in Berlin Zuhause sind
Berlin mag an eine Betonwüste erinnern, doch die wilde Tierwelt der Hauptstadt ist vielfältig. In keiner anderen deutschen Stadt leben mehr Vögel. Und bei Nacht streunen Füchse, Wildschweine und Hasen durch die Straßen.
Der Fuchs ist los
Wenn du plötzlich nach einer durchzechten Nacht in Berlin einem Fuchs gegenüberstehst, mach dir keine Sorgen - du halluzinierst nicht. Die komplette Großstadt ist zu einem Lebensraum für Füchse geworden, sagt Naturschützerin und Wildtierberaterin Katrin Koch. Tatsächlich zeigen Studien, dass es mittlerweile mehr Fuchsbaue in der Stadt gibt als in den Wäldern.
Verspielte Waschbären
Nicht nur Füchse könnten dir unerwartet über den Weg laufen. Auch Waschbären sind überall in Berlin zu finden. Sie klettern mit Vorliebe an Häusern hoch und spielen in Gärten und Parks oder sogar an belebten Straßen. Waschbären sind ausschließlich in Höhlen lebende Tiere. Und Höhlen sind in der Stadt häufiger zu finden als auf dem Land, sei es in Dächern, Kaminen oder in ausgehöhlten Bäumen.
Wildschweine auf Entdeckungstour
Als wären wilde Füchse und Waschbären mitten in Berlin nicht schon furchteinflößend genug, du könntest auch an ein Wildschwein geraten. Sie leben zwar normalerweise an den Stadträndern, aber in letzter Zeit kommen sie immer öfter in das Stadtzentrum, sagt Koch. Die gute Nachricht: Sie haben noch niemanden angegriffen und stellen keine Gefahr dar - genauso wie Füchse und Waschbären.
Guten Tag, Herr Biber!
Obwohl Biber in Berlin nicht heimisch sind, haben sie die Stadt im letzten Jahrzehnt zu ihrem Zuhause gemacht. Das liegt daran, dass die Spezies geschützt ist und es nicht erlaubt ist, sie zu jagen. Heute sind Havel und Spree von Bibern bevölkert - also nimm dich in Acht vor den pelzigen Tieren mit den vorstehenden Zähnen, wenn du an einer der zahlreichen Wasserläufen Berlins ein Bad nimmst.
Kunstflieger Fledermaus
Gotham mag das Zuhause von Batman sein, aber Berlin ist die Stadt der Fledermäuse. Einer ihrer Lieblingstreffpunkte ist die Zitadelle im Bezirk Spandau, wo tausende ein riesiges Überwinterungsquartier unter Beschlag nehmen. Du kannst sie aber auch bei ihren Sturzflügen im Zentrum der Stadt beobachten - Gebäude fungieren dann als künstliche Felswände.
Süße Häschen
Egal ob es gerade ein heißer Sommertag oder eine verschneite Winternacht ist, wenn du genau hinguckst, siehst du die süßesten Berliner von allen: Häschen! Hasen lieben es in Parks, wie dem Kleistpark, herumzulungern, oder hoppeln plötzlich aus einem Busch hervor. Ich habe sogar einmal einen Fuchs umgeben von einer Hasenfamilie mitten in Berlin gesehen. Vielleicht sollte ich weniger feiern gehen.
Der Seltenste von allen
Die größte Sensation unter Berlin wilden Tieren ist zugleich der seltenste: der Seeadler. Laut Koch kehrte der erste Seeadler 2002 nach Berlin zurück - nach fast einem Jahrhundert. Er ist der größte Raubvogel, den Berlin zu bieten hat. Das nächste Mal, wenn du einen großen braunen Vogel mit einer großen Spannweite und einem gelben Schnabel in Berlin umherfliegen siehst, mach ein Foto!
Der Mitbewohner
Der bekannteste Falke in Berlin ist der Turmfalke. Sie leben gerne hoch über uns, dort wo es frische Luft gibt - und genug Platz, so wie in Wandöffnungen oder Erkern. Turmfalken sind heute durch den Naturschutzbund (NABU) geschützt, der in ganz Berlin Nistkästen an Schulen, Kirchen und Industriegebäuden installiert hat - und sie damit zu Bewohnern von Apartments macht wie die meisten Berliner.
Der freche Berliner Spatz
Berlin ist die Stadt mit der größten Zahl - und Vielfalt - an Vögeln in ganz Deutschland. Dazu gehören Singvögel genauso wie Raubvögel, und sogar große Möwen. Der niedlichste ist aber der kecke Berliner Spatz, der dir mit Freude aus der Hand frisst. Während die Population der Spatzen in anderen deutschen Städten wie Hamburg abnimmt, blüht sie in Berlin regelrecht auf.
Tierisch gute Party mit der Nachteule
Eines der eigentümlichsten wilden Tiere Berlins ist die Nachteule, oder das Partytier. Ihr Lebensraum sind die Bezirke Neukölln, Friedrichshain und Kreuzberg. Die Spezies lässt sich gut an den mit Glitzer bedeckten Körpern, an der Vorliebe für Club Mate und ihrer Faszination für elektronische Beats erkennen. In den frühen Morgenstunden kannst du die Partytiere schlafend in der U-Bahn vorfinden.