Intel sagt 'Nein danke!'
4. Januar 2008Die Entscheidung sei gefallen, nachdem das Führungsgremium der Gruppe "One Laptop per Child" (OLPC) das Unternehmen gebeten habe, keine anderen Projekte in Entwicklungsländern mehr zu unterstützen, teilte Intel am Donnerstag (3.1.2008) mit. Man sei jedoch der Auffassung, dass es das Wichtigste sei, den Bedarf zu decken. "Wir haben immer gesagt, dass es viele Lösungen geben wird." Ein Vertreter von OLPC war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Intel nicht leistungsfähig genug?
Blogger auf einer OLPC-Nachrichtenwebseite sehen den wahren Grund für den Intel-Rückzug jedoch in den Problemen des Chip-Herstellers, den Kosten- und Leistungsansprüchen der OLPC-Initiative gerecht zu werden. Im OLPC-Laptop stecken gegenwärtig Chips des Intel-Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices AMD.
Das gemeinnützige OLPC-Projekt will mehrere Millionen Billig-Laptops an arme Kinder in etwa 30 Ländern abgeben. Damit sollen Kindern bessere Bildungschancen eröffnet werden. Neben Wissens- und Lernprogrammen soll der Billig-Laptop auch Informationen aus dem Internet bereitstellen können, falls entsprechende Anschlüsse verfügbar sind. Bisher sind jedoch nur einige hunderttausend Geräte von Regierungen bestellt worden. Und erst im Oktober wurden über ein Spenderprojekt die ersten Computer verteilt. Der Preis ist inzwischen fast doppelt so hoch wie die ursprünglich geplanten 100 Dollar je Computer.
Konkurrenz für den Billig-Laptop
Der OLPC-Laptop wird federführend von Wissenschaftlern um Nicholas Negroponte vom Media Lab am Massachusetts Institute of Technology in den USA entwickelt. Intel hat mit dem "Classmate PC" im vergangenen Jahr einen konkurrierenden Laptop für Schwellenländer vorgestellt. In diesem Jahr könnten weitere Projekte folgen. (rri)