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1000 Orte nach Wintereinbruch in Bulgarien ohne Strom

26. November 2023

In Bulgarien hat ein Wintereinbruch mit starken Winden für chaotische Zustände gesorgt. Ein Obdachloser erfror. In den Schwarzmeerregionen Rumäniens und der Ukraine tobten Schneestürme.

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Bulgarien Wetter Schnee in Isperih
Schneemassen haben diesen Autos in Isperih in Bulgarien eingeschlossenBild: Mehmed Aziz/AP Photo/picture alliance

In Bulgarien ist bei einem Wintereinbruch mit eisiger Kälte ein obdachloser Mann erfroren. Er wurde leblos bei Mülltonnen im mittelbulgarischen Kasanlak gefunden, wie der Fernsehsender Nova meldet. Bei Schneechaos mit heftigen Windböen mussten am Wochenende in dem Balkanland mehr als 1000 Orte ohne Strom auskommen. Auch in der Hauptstadt Sofia wurde die Stromversorgung in den südlichen Stadtteilen wegen beschädigter Leitungen unterbrochen, wie Inlandsmedien berichten.

Von den für November ungewöhnlich intensiven Schneefällen und Verwehungen war der Nordosten von Bulgarien am stärksten betroffen. Vier Regionen riefen den Notstand aus. Landstraßen waren wegen des vielen Schnees Berichten zufolge unbefahrbar. Abgebrochene Äste blockierten vielerorts die Fahrbahnen.

Bulgarien Wetter Schnee - schneebedeckte Autos und Straße
Tief verschneite Autos in einem Vorort von SofiaBild: Nikolay Doychinov/AFP/Getty Images

Personenzüge aus der Schwarzmeerstadt Warna nach Sofia blieben wegen beschädigten Stromleitungen stehen. Wichtige Pässe im Balkangebirge wurden für den Verkehr vorübergehend komplett geschlossen. Am Flughafen Warna fielen mehrere internationale Flüge aus. Am Flughafen Sofia starteten die Maschinen mit Verspätung.

Schneemassen legen Osten Rumäniens lahm

Schneestürme und Verwehungen haben im Osten Rumäniens für Chaos gesorgt. In rund 200 Ortschaften fiel der Strom aus. Davon waren rund 250.000 Einwohner betroffen. Die Autobahnumfahrung bei der Schwarzmeer-Hafenstadt Constanta blieb zeitweise gesperrt, ebenso wie die Donaubrücke bei Braila. Der Hafen Constanta und alle anderen Häfen am rumänischen Schwarzen Meer stellten den Betrieb ein. Über Rumänien und seine Schwarzmeer-Häfen wird ein Teil der ukrainischen Getreide-Exporte abgewickelt, nachdem das russische Militär den regulären Seeweg über das Schwarze Meer mit Gewaltdrohungen blockiert hat.

Wintereinbruch in Teilen der Ukraine

Große Teile der ukrainischen Schwarzmeerküste wurden unterdessen von einem plötzlichen Wintereinbruch erfasst. Rund um die Hafenstadt Odessa brachten Schneestürme den Straßenverkehr zum Erliegen, wie ukrainische Medien berichten. Mehrere Landstraßen wurden für den Verkehr gesperrt. In Odessa wurde für Montag der Schulunterricht auf Videokonferenzen umgeschaltet. Auch im Landesinneren der Ukraine sorgten Schnee und Schneeregen für Probleme. Die Bürger wurden von den Behörden aufgerufen, auf unnötige Autofahrten zu verzichten.

Inzwischen sind fast 400 Ortschaften in zehn Regionen der Ukraine aufgrund "extrem schwieriger Wetterbedingungen" ohne Strom. Das gab Präsident Wolodymyr Selenskyj bekannt. "Unsere Ingenieure werden die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederherstellen", betonte er angesichts der winterlichen Temperaturen und Schneestürme.

Selenskyj bei einer Videoansprache vom 21. November 2023
Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer VideoanspracheBild: president.gov.ua

Auch auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim wurden vielerorts Schulen und Behörden für Montag für geschlossen erklärt. Zunächst wurde in der Hafenstadt Sewastopol der Montag zum arbeitsfreien Tag erklärt, kurz danach wurde diese Entscheidung auf die gesamte Krim ausgeweitet. In Ewpatorija sorgte der Schneesturm für einen massiven Stromausfall, der knapp 40.000 Menschen in ungeheizte Dunkelheit stürzte. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet, mehrere Altenheime seien evakuiert worden.

kle/ack (dpa, afpf)

Redaktionsschluss 20.00 MEZ. Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.