1,15 Millionen für die Suche nach Raubkunst
29. Mai 2015Die Suche nach NS-Raubkunst habe für Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände als Träger der Stiftung oberste Priorität, hieß es in einer Mitteilung des in Magdeburg ansässigen Zentrums für Kulturgutverluste. Die Institution, die im April 2015 ihren Sitz bezogen hat, soll als zentraler Ansprechpartner in Deutschland dabei helfen, die "Washingtoner Prinzipien" von 1998 und die deutsche "Gemeinsame Erklärung" von 1999 umzusetzen. In beiden Abkommen hatten sich Deutschland und weitere Staaten dazu verpflichtet, Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt oder geraubt wurden, ausfindig zu machen und an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.
Null Toleranz für Raubkunst
17 Institutionen profitieren nun von der Finanzspritze des Zentrums. Erstmals erhielten beispielsweise das Landesmuseum Mainz, das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen und das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck eine finanzielle Unterstützung. Zahlreiche weitere Einrichtungen profitieren von fortgesetzten Förderungen für laufende oder neue Projekte.
In Planung ist außerdem ein neues Angebot für Privatsammler und Privatmuseen, die freiwillig den "Washingtoner Prinzipien" folgen wollen. Zudem will das Zentrum "die Vernetzung der Provenienzforschung vorantreiben, nationale und internationale Kooperationen initiieren und begleiten sowie mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren", wie es auf der Homepage der Stiftung heißt. Für die Stiftungsgründung hatte der Bund rund vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
as/ww (dpa/deutsches-zentrum-kulturgutverluste.org)