12 heiße Favoriten für die Goldene Palme von Cannes
Woody Allens Film "Café Society" eröffnet am Mittwoch die 69. Filmfestspiele in Cannes. Allens neuestes Werk läuft allerdings außer Konkurrenz. Doch im Rennen um die begehrte Goldene Palme sind viele prominente Namen.
Pedro Almodóvar
Er könne auch ohne die Goldene Palme gut leben, verkündete Spaniens Starregisseur Pedro Almodóvar schon einmal im Vorfeld der 69. Ausgabe (11.5.-22.5.) des wichtigsten Filmfestivals der Welt. Doch jede Wette: Wenn sich sein Beziehungsdrama "Julieta" (mit Hauptdarstellerin Adriana Ugarte, unser Bild) am Ende gegen seine 20 Mitkonkurrenten durchsetzen sollte - Almodóvar würde sich riesig freuen.
Die Brüder Dardenne
Den Hauptpreis von Cannes konnte Pedro Almodóvar bisher nicht mit nach Hause nehmen. Da sind ihm die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne aus Belgien voraus. Sie gewannen bereits zweimal die Goldene Palme. Ihr neuer Film "La Fille Inconnue" erzählt von einer jungen Ärztin (Adèle Haenel), die sich Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung macht.
Ken Loach
Auch der Brite Ken Loach hat bereits eine Goldene Palme gewonnen. Sein neuer Film heißt "I, Daniel Blake". Loach ist bekannt für seinen schonungslosen wie liebevollen Blick auf die Unterschichten. Diesmal geht es um den 59jährigen Daniel, der nach einem Herzinfarkt noch einmal neu anfangen muss. Dabei hilft ihm eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder.
Cristian Mungiu
Ebenfalls ein guter alter Cannes-Bekannter ist der rumänische Regisseur Cristian Mungiu, der 2007 für sein erschütterndes Abtreibungs-Drama "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" die Goldene Palme gewann. Sein neues Opus "Bacalaureat" handelt von einem Vater, der seinen ganzen Ehrgeiz in die Ausbildung seiner Tochter investiert. Doch kurz vor dem Examen der Tochter passieren unvorhergesehene Dinge.
Asghar Farhadi
Der iranische Regisseur Asghar Farhadi wurde noch kurz vor Schluss mit seinem gerade fertig gewordenen Film "Forushande" in den Kreis der 21 Wettbewerbsbeiträge eingeladen. Farhadi, Oscarpreisträger und Gewinner des Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2011, erzählt in "Forushande" von einem jungen Paar, dessen Beziehung sich durch dramatische Ereignisse tiefgreifend verändert.
Olivier Assayas
Olivier Assayas ist einer von mehreren Franzosen, die den Sprung in den Wettbewerb von Cannes geschafft haben. Sein Film "Personal Shopper" ist eine moderne Geistergeschichte aus dem Paris von heute. Die Amerikanerin Kristin Stewart spielt eine Frau, die unzufrieden mit ihrem Job ist und sich nach ihrem verstorbenen Zwillingsbruder sehnt. "Personal Shopper" entstand mit deutscher Finanzierung.
Jim Jarmusch
Jim Jarmusch ist einer von drei US-amerikanischen Regisseuren im Rennen um die Goldene Palme. Jarmusch, 1993 bereits Gewinner der Goldenen Palme für den besten Kurzfilm, präsentiert an der Côte d'Azur seinen neusten Regie-Streich "Paterson". Darin erzählt er vom Alltag eines Busfahrers (Adam Driver) in Paterson, New Jersey. Jeder Tag ist gleich strukturiert - und doch anders.
Jeff Nichols
Ein seltenes Kunststück ist Jeff Nichols geglückt. Nachdem der US-Regisseur vor kurzem im Wettbewerb der Berlinale dabei war, ist er nur drei Monate später wieder im Wettbewerb eines der großen Weltfestivals vertreten. In "Loving" erzählt der Regisseur vom Fall "Loving v. Virginia" aus dem Jahre 1967: Damals wurde im US-Bundesstaat Virginia das Verbot aufgehoben, "gemischtrassige" Ehen zu führen.
Sean Penn
Für reichlich Star-Power auf dem Roten Teppich in Cannes dürfte die fünfte Regiearbeit des Schauspielers Sean Penn sorgen. Penn präsentiert seinen Film "The Last Face", ein Drama aus den von Kriegen und Katastrophen heimgesuchten afrikanischen Ländern Sudan und Liberia. Dort treffen eine Entwicklungshelferin (Charlize Theron) und ein Arzt (Javier Bardem) aufeinander.
Paul Verhoeven
Der aus Holland stammende Paul Verhoeven hat in den letzten Jahren vor allem in Hollywood gearbeitet und dort 1992 mit dem Thriller "Basic Instinct" einen Welterfolg feiern können. Jetzt ist Verhoeven nach Europa zurückgekehrt und bringt die deutsch-französische Co-Produktion "Elle" mit. Für Spannung ist gesorgt: Isabelle Huppert spielt eine Frau, die von einem maskierten Gewalttäter bedroht wird.
Nicolas Winding Refn
Eine der interessantesten Figuren der internationalen Kinoszene ist der Däne Nicolas Winding Refn, der seit seinem US-Film "Drive" Kultstatus genießt. Sein Beitrag "The Neon Demon" hat viel kommerzielles Potential. Refn erzählt vor dem Hintergrund der Modeszene in Los Angeles von den Erfahrungen eines Models - mit Anleihen beim Horrorkino. "The Neon Demon" wurde von Amazon produziert.
Maren Ade
Außenseiterchancen auf einen Preis beim diesjährigen Festivaljahrgang in Cannes hat auch die deutsche Regisseurin Maren Ade. Ihr Film "Toni Erdmann" ist der erste Wettbewerbs-Beitrag einer deutschen Regisseurin seit langer Zeit. Maren Ade blickt auf ein kompliziertes Vater-Tochter-Verhältnis - gespielt werden die beiden Hauptrollen von Sandra Hüller und Peter Simonischek.