1968 in Schwarz-Weiß: Robert Lebecks Fotografie
Die Bilder von Robert Lebeck sind historische Momentaufnahmen. 1968 war er viel auf Reisen. Er fotografierte fast alles, was ihm vor die Linse kam: Künstler, Schauspieler, Politiker sowie ganz gewöhnliche Menschen.
Beerdigung von Robert F. Kennedy
Eine Bildikone des Fotoreporters Lebeck: Entstanden durch Zufall, zu dem ihm die Nähe zu den beiden in Schwarz gekleideten Frauen verhalf, John F. Kennedys Witwe Jackie (re.) und ihrer Schwester Lee Radziwill. Beide knien in der St. Patrick's Kathedrale vor dem Sarg des ermordeten Robert F. Kennedy. Mit ihm wurde im Juni 1968 auch die Hoffnung auf eine baldiges Ende des Vietnamkrieges beerdigt.
Richard Nixon auf Stimmenfang
1968 brachen die Konflikte zwischen Republikanern und demokratischer Partei im amerikanischen Vorwahlkampf mit aller Härte auf. In den USA rückte ein gesellschaftlicher Wandel, etwa ein Abbau der Rassenschranken, zunächst in weite Ferne. Richard Nixon, den Robert Lebeck im Vorwahlkampf im Februar 1968 mit der Kamera begleitete, setzte den Vietnam-Krieg als US-Präsident fort.
Prager Frühling
Die Studentenrevolte in Paris und in Berlin hat Robert Lebeck nicht miterlebt. Zu der Zeit fotografierte er in Florida die Taufe von Hildegard Knefs Kind. Aber im Frühling des Jahres 1968 war er als Reporter in Prag und traf dort den Studentenführer Rudi Dutschke. Die Menschen genossen die Pressefreiheit, die nach dem Einmarsch der Russen ein jähes Ende fand.
Joseph Beuys ganz privat
Auch die großen Kunstereignisse blieben von den Protestwellen des Jahres 1968 nicht unberührt. Die Eröffnung der documenta 4, auf der auch der deutsche Künstler Joseph Beuys (re.) mit seinen Arbeiten vertreten war, wurde von Sprechchören und wilden Flugblatt-Aktionen gestört. Lebeck fotografierte auch ein Happening von Wolf Vostell in Kassel.
Deutsches Schützenfest
Lebeck interessierte sich auch für ganz gewöhnliche Menschen und dokumentierte in zahlreichen Reportageserien Alltags- und Kulturbräuche in Deutschland. Er liebte es, die Deutschen und ihre Vorlieben für Traditionen abzulichten. Hier bekam er die uniformierten Damen des Wolfsburger Schützenvereins in vollem Ornat vor die Kamera.
Badefreuden
Robert Lebeck war - auf seine Art - ein politisch engagierter Fotoreporter. So nahm er 1968 die Frauen in den Fokus. Er fotografierte im Jahr des Umbruchs eine vielbeachtete Reportageserie: "Die Geschiedenen". Er zeigte Frauen, die es gewagt hatten, die Scheidung einzureichen, mit ihren Kindern. In der alten Bundesrepublik ein mutiger Schritt, der nicht immer die große Freiheit bedeutete.
Beobachter am Filmset
Momente voll anrührender Intimität inmitten großer Umtriebigkeit, das war die Spezialität von Robert Lebeck. Bei seinen Fotoreportagen trat er extrem dezent auf - trotz seiner auffallenden Körpergröße. Die Kamera setzte er unauffällig ein, und konnte so ganz besondere Momente einfangen. Sogar prominente Filmstars wie Diana Rigg und Curd Jürgens fühlten sich am Set von "Mörder GmbH" unbeobachtet.