20 Jahre Haft für Choi Soon Sil
13. Februar 2018In der Korruptionsaffäre um Südkoreas ehemalige Präsidentin Park Geun Hye hat das Zentralgericht in Seoul deren Vertraute Choi Soon Sil zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Juni 2017 hatte sie in einem ersten Urteil bereits eine dreijährige Haftstrafe bekommen.
Die 61-Jährige wurde jetzt in drei Anklagepunkten für schuldig befunden: Machtmissbrauch, Korruption und Einmischung in staatliche Angelegenheiten. Die Staatsanwaltschaft hatte eine 25-jährige Haftstrafe gefordert. Choi muss außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 18 Milliarden Won (etwa 13,5 Millionen Euro) zahlen.
Bestechungsgelder kamen auch von Samsung
Die langjährige Vertraute der abgesetzten Präsidentin war angeklagt, mit Parks Einverständnis hohe Bestechungsgelder von südkoreanischen Unternehmen wie Samsung kassiert zu haben. Nach Überzeugung des Gerichts nutzte sie ihre langjährigen Beziehungen zur Staatschefin aus, um 77,4 Milliarden Won (rund 64 Millionen Euro) an Spendengeldern für ihre Stiftungen einzutreiben und sich dabei persönlich zu bereichern.
Choi hatte in allen 18 Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Park steht ebenfalls wegen Machtmissbrauchs, Bestechung und Nötigung vor Gericht. Im März 2017 wurde sie wegen des Skandals aus ihrem Amt enthoben.
Wann es in ihrem Verfahren zu einem Urteil kommt, ist unklar. Das Urteil in Chois Fall könnte jedoch ein Vorzeichen für Parks Verhandlung sein: 15 von 18 ihrer Anklagepunkte treffen auch auf die ehemalige Präsidentin zu.
mb/se (afp, dpa, ap)