2:1 im Spiel eins nach Hoeneß
15. März 2014"Gute Freunde kann niemand trennen", "Uli, du bist und bleibst das Herz des FCB" stand auf Plakaten, die einige Bayern-Fans mit zum Bundesliga-Spiel gegen Bayer Leverkusen gebracht hatten. Der Logen-Platz von Uli Hoeneß, der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war und seine Posten beim Club abgegeben hatte, blieb diesmal leer. Doch auch ohne den Beistand des lebenden Bayern-Denkmals ließ die Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola nichts anbrennen. Der Bald-Meister gewann das Topspiel gegen Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:0) und baute damit seine unglaubliche Serie auf jetzt 50 Bundesliga-Spiele ohne Niederlage aus. In der Tabelle haben die Bayern jetzt einen Vorsprung von 23 Punkten auf den Zweiten Borussia Dortmund und sind auf dem besten Weg zur schnellsten Meisterschaft aller Zeiten.
Fans singen "Hoeneß, du bist der beste Mann"
Leverkusen startete mutig in die Partie und hatte zunächst die besseren Chancen. Heung-Min Son hatte in der elften Minute frei stehend vor Bayern-Torwart Manuel Neuer die Riesenchance zum 1:0, schob den Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Kurz vor dem Pausenpfiff gingen dann aber doch die Bayern in Führung. Bastian Schweinsteiger flankte in den Strafraum, Mario Mandzukic nickte aus sechs Metern ein (44.). In der zweiten Hälfte legte der Favorit nach. Schweinsteiger (52.) war mit einem direkt verwandelten Freistoß von der Strafraumgrenze erfolgreich. Der Nationalspieler zirkelte den Ball unhaltbar in den linken oberen Winkel. Damit war die Partie entschieden. Stefan Kießling gelang in der Nachspiel noch der Ehrentreffer für die Leverkusener, die sich gut verkauften, aber im Bayern-Spiel eins nach Hoeneß letztendlich doch chancenlos waren. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff sangen die Bayern-Fans "Uli Hoeneß, du bist der beste Mann".
Rückschlag für Dortmund
Borussia Dortmund verlor in der Tabelle weiter an Boden auf die Bayern. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp verlor gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:2 (0:2), kassierte damit die vierte Heimniederlage der Saison und hat jetzt nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem Erzrivalen FC Schalke 04 auf Tabellenplatz drei. Dortmund legte zunächst los wie die Feuerwehr, kam zu klaren Chancen, nutzte sie jedoch nicht. Mönchengladbach bestrafte diese Nachlässigkeit gnadenlos. Raffael (31.) und Max Kruse (40.) brachten die Gäste mit 2:0 in Führung.
Spannend wurde es noch einmal, als der Gladbacher Havard Nordtveit wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (69.). Die Dortmunder witterten ihre Chance und kamen durch Milos Jojic (77.) zum Anschlusstreffer. Mit Glück und Geschick überstand Mönchengladbach die hektische Schlussphase und feierte nach neun Spielen ohne Sieg wieder einmal drei Punkte - und das ausgerechnet bei Borussia Dortmund. Dessen Trainer Klopp wurde für die letzten Minuten auf die Tribüne verbannt, weil er sich erneut danebenbenommen hatte.
Mainzer drehen die Partie
1899 Hoffenheim ist wieder seinem Ruf gerecht geworden, eigentlich schon gewonnene Spiele im eigenen Stadion wieder herzuschenken. 2:4 (0:0) verloren die Hoffenheimer noch gegen den FSV Mainz 05, obwohl sie bereits mit 2:0 geführt hatten. In der ersten Halbzeit verschoss der sonst so sichere Hoffenheimer Elfmeterschütze Sejad Salihovic, es blieb beim 0:0. Die Tore fielen in der zweiten Hälfte. Zunächst gingen die Hausherren durch Eugen Polanski (49.) und Roberto Firmino (52.) scheinbar beruhigend in Führung. Doch die Mainzer demonstrierten, wie trügerisch eine solche Ruhe sein kann. Maxim Choupo-Moting (67.), Benedikt Saller (73.) und Shinji Okazaki mit einem Doppelpack (75. und 90.) drehten die Partie noch zugunsten der Gäste.
Hannover 96 hat sich vorerst von Abstiegssorgen verabschiedet. Nach zuvor fünf sieglosen Partien gewannen die Niedersachsen mit 3:0 (0:0) bei Hertha BSC. Dank der ersten Saisontreffer von Lars Stindl (49.) und Jan Schlaudraff (57.) sowie eines Tors von Szabolcs Huszti (90.+1) feierte Hannover den zweiten Auswärtssieg der Saison. Viele enttäuschte Berliner Fans verließen das Stadion schon lange vor dem Abpfiff.
Ein Punkt für Huub Stevens und den VfB
Bundesliga-Rückkehrer Huub Stevens feierte einen guten Einstand, der fast sogar noch besser ausgefallen wäre. Der erstmals von Stevens trainierte abstiegsbedrohte VfB Stuttgart erreichte bei Werder Bremen ein 1:1 (0:0)-Unentschieden. Zunächst landete ein von VfB-Mittelfeldspieler Martin Harnik geschossener Handelfmeiter nur am Pfosten (45.), dann aber brachte Georg Niedermeier (55.) die Schwaben mit 1:0 in Führung. Doch Aaron Hunt (79.) verhinderte mit seinem Freistoßtor für Werder ein perfektes Debüt des neuen Stuttgarter Trainers.
Ebenfalls 1:1 (0:1) endete das Niedersachsenderby zwischen dem Tabellen-Schlusslicht Eintracht Braunschweig und dem wieder schwächelnden VfL Wolfsburg. In einer niveauarmen Partie legten die Gäste durch ein Tor von Luiz Gustavo (36.) vor, doch Karim Bellarabi (48.) sorgte mit seinem Ausgleichstreffer dafür, dass sich die Braunschweiger vor dem drohenden Abstieg immer noch an den letzten Strohhalm klammern.
Schalke rückt vor
Am Freitag hatte der FC Schalke 04 mit einem 2:1-Erfolg beim FC Augsburg einen wichtigen Schritt in Richtung Champions-League-Startplatz gemacht. Matchwinner war Stürmer Klaas Jan Huntelaar, dem ein Doppelpack gelang und der damit dafür sorgte, dass die Königsblauen auf den dritten Tabellenrang vorrückten. Am Sonntag wird der Spieltag mit den beiden Kellerduellen Hamburger SV gegen 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt gegen SC Freiburg abgeschlossen.