24 Tote in Venezuela bei Protesten nach umstrittener Wahl
7. August 2024Die Zahl der Toten bei den Protesten der Opposition in Venezuela gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Nicolás Maduro ist auf 24 gestiegen. Diese Zahl nannte die Nichtregierungsorganisation Provea am Dienstag (Ortszeit) für den Zeitraum von der Präsidentschaftswahl am 28. Juli bis Montag. Bei mindestens neun der registrierten Tötungen seien bewaffnete regierungsnahe Motorradgangs, sogenannte "Colectivos", von Augenzeugen als mögliche Täter identifiziert worden.
Maduro: Zwei Nationalgardisten tot
Auch der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge gibt es "glaubwürdige Berichte über 24 Todesfälle" im Rahmen der Proteste in Venezuela. Maduro gab seinerseits den Tod von zwei Mitgliedern der Nationalgarde bekannt.
In den vergangenen Tagen hatten in Venezuela zahlreiche Menschen gegen die nach ihrer Überzeugung manipulierte Wahl demonstriert. Die Staatsgewalt griff hart durch, über 2.000 Menschen wurden nach Regierungsangaben bisher festgenommen.
"Die Angst wird uns nicht lähmen"
Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit 2013 autoritär regierenden Staatschef Maduro in der vergangenen Woche offiziell zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition wirft dem Sozialisten hingegen Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González Urrutia. Oppositionsführerin María Corina Machado rief ihre Anhänger zum Durchhalten auf. "Die Angst wird uns nicht lähmen, wir werden sie überwinden und wir werden nicht von der Straße weichen", sagte sie einer Audiobotschaft.
Auch mehrere Länder - darunter die USA, Peru und Argentinien - haben González als Sieger der Abstimmung in Venezuela anerkannt. Die EU tat dies bislang nicht, lehnt jedoch die Anerkennung der Wiederwahl Maduros ab.
sti/se (afp, dpa)