25 Jahre Wacken Open Air

"W:O:A" - "Wacken Open Air": Die Metaller selbst bezeichnen es als "holy land". Und diese Pilgerstätte der Metal-Welt liegt ausgerechnet im beschaulichen Dörfchen Wacken in Schleswig-Holstein. Auch in diesem Jahr strömen wieder rund 75.000 Fans aus ganz Europa in die 2000-Seelen-Gemeinde. Insgesamt vier Tage lang spielen hier etwa 100 Acts.

1990 hätte wohl niemand mit dem Siegeszug des Festivals gerechnet. Heute ist das W:O:A über Genregrenzen hinaus bekannt. Dokumentationen wie "Wacken 3D" und etliche Reportagen haben zur Popularität des Festivals beigetragen. Bands wie Iron Maiden und die Scorpions standen hier schon auf der Bühne und 2013 gab sich sogar Schlagerkönig Heino die Ehre - zusammen mit Rammstein.

Restlos ausverkauft war das diesjährige Festival schon wenige Tage nach dem vergangenen W:O:A.. Klar, dass sich die Veranstalter im Jubiläumsjahr nicht lumpen lassen, was das Line-Up angeht: Zu den Top Acts gehören Motörhead, Slayer und Saxon.

Mit diesen Worten begrüßt Frontmann Lemmy Kilmister bei Konzerten traditionell seine Fans. Trotz gesundheitlicher Probleme hat er sich mit seinen Jungs für dieses Jahr angekündigt. Motörhead standen schon beim 15-jährigen Jubiläum auf der Bühne. Ob sie auch beim 30-jährigen dabei sein werden?

Als Jungs aus dem Ruhrgebiet kennen sich die Gründungsmitglieder von Kreator, Miland "Mille" Petrozza und Jürgen "Ventor" Reil, mit Schwermetall aus. Seit mehr als 30 Jahren rocken sie die Bühnen dieser Welt und gehören mit ihrer Thrash Metal Band zu den ältesten und bekanntesten Combos des Genres.

Die kalifornische Band Slayer ist ebenfalls ein Vertreter des Thrash Metal und gehört unbestritten zu den bekanntesten Metal-Bands der Welt. Von der vierköpfigen Gründungsformation aus dem Jahr 1981 sind nur noch Bassist und Sänger Tom Araya sowie Gitarrist Kerry King dabei. In Wacken stand die Band zum ersten Mal 2003 auf der Bühne.

Wenn es um Musik geht, spielt das Alter keine Rolle! Nur der obligatorische Metal-Gruß darf nicht fehlen. Bei jeder Gelegenheit wird die Hand zur "Pommesgabel" gehoben, wie das Zeichen der Metal-Szene genannt wird.

Dass das Alter keine Rolle spielt, beweisen auch die "älteren Herren" von Saxon. 1976 in Yorkshire gegründet, waren die fünf Briten um die Gründungsmitglieder Peter "Biff" Byford und Paul Quinn 1992 zum ersten Mal in Wacken. Auch 22 Jahre später ist keine Spur von Müdigkeit zu sehen: Ihr neuestes Album "Sacrifice" wurde 2013 veröffentlicht, in diesem Jahr folgt ein Live-Album.

Während Punk konkrete Aggression sein wollte - man denke an Pogo und Auflehnung gegen die Staatsmacht - wollen Metaller nichts kaputt machen und tun es auch nicht. Zur Musik wird Aggression abgebaut und dazu muss sie so richtig laut sein, eben "louder than hell". Frei nach dem Motto des Festivals spielen die Bands in der Lautstärke eines startenden Düsenjets.

Wobei es beim W:O:A auch sanftere Klänge gibt. Ein gutes Beispiel ist Avantasia, das ambitionierte Solo-Projekt von Edguy-Sänger Tobias Sammet. Sammet hatte im Frühjahr 1999 begonnen, Ideen für eine "Metal-Oper" aufzuschreiben, ein Konzeptalbum mit vielen Gastmusikern. Es blieb nicht bei diesem einen Album - Sammet steht regelmäßig mit wechselnden Musikern und immer neuen Songs auf der Bühne.

Pogo tanzen?! Sowas gibt es in Wacken nicht. Die Königsdisziplinen der Metaller sind Headbangen und Crowdsurfen. Letzteres ist offiziell verboten, doch meistens wird ein Auge zugedrückt.

Headbanger und Crowdsurfer werden sicherlich bei dieser Band auf ihre Kosten kommen: Anfang der 1970er Jahre in Solingen gegründet, gilt Accept als Wegbereiter des deutschen Heavy Metal. In den 1980er Jahren zählten sie neben den Scorpions zu den international bekanntesten Gruppen der deutschen Rock-Szene. Klar, dass sie beim 25-jährigen Jubiläum nicht fehlen dürfen.