30 Jahre nach ihrem Tod unvergessen: So lebte Marlene Dietrich
Noch immer ist sie unvergessen: Die in Berlin geborene Marlene Dietrich, die in Hollywood Karriere machte, ist ein Idol - auch für nachfolgende Generationen.
Tanzend zum Erfolg
Marlene Dietrich war nicht von Anfang an ein Star. Wie mühselig ihr Aufstieg zur Leinwandikone war, schildert Eva Gesine Baur in ihrer Biografie "Einsame Klasse - Das Leben der Marlene Dietrich". Die Schauspielerin musste sich zunächst mit kleinen Rollen auf der Bühne und im Film begnügen - auch in Tanzrevuen trat sie auf. Erst mit "Der blaue Engel" kam der große Durchbruch.
Der blaue Engel
Der Erfolg fiel dann allerdings gewaltig aus. "Der blaue Engel" von Regisseur Josef von Sternberg machte aus der deutschen Schauspielerin innerhalb von ein paar Wochen einen großen Hollywood-Star. Bereits in den Tagen nach der Uraufführung in Berlin reiste Marlene Dietrich in die USA, um einen hochdotierten Vertrag über sieben Hollywood-Filme zu unterschreiben.
Eine Josef-von-Sternberg-Kreation
Der aus Österreich-Ungarn stammende Josef von Sternberg, eigentlich Jonas Sternberg, wurde zum "Entdecker" der Diva. Nach "Der blaue Engel" drehte er in Hollywood sechs weitere Filme mit Marlene Dietrich - und machte aus der in Deutschland noch ein wenig unscheinbaren Schauspielerin eine charismatische Leinwandikone.
Erfolg trotz Flops
Dabei waren nicht alle Dietrich-Filme an den Kassen erfolgreich. Sternbergs Werke mit dem Star gelten heute als Meisterwerke der Filmgeschichte - das war damals anders. Nach ersten Erfolgen ebbte die Begeisterung in Amerika schnell wieder ab. Mit ihrer neu zugelegten Star-Aura konnte sich die Dietrich aber zunächst von den Einspielergebnissen ihrer Filme unabhängig machen.
Die Dietrich als Verführerin
Mitverantwortlich dafür war vor allem auch ihr "Look". Schon im wilden Nachtleben im Berlin der 1920er Jahre verstand es Marlene Dietrich, sich zu inszenieren. Dazu gehörte auch das Tragen von Männerkleidung: Hosen, Hüte, Anzüge - all das gehörte zu ihrer Ausstattung. In Hollywood schlug das ein wie eine Bombe - und wurde von konservativen Kreisen auch misstrauisch beobachtet.
Comeback nach Rollenwechsel
Nachdem Marlene Dietrich in Hollywood schon phasenweise den Ruf als "Kassengift" innehatte, schaffte sie es Ende der 1930er Jahre, sich wieder in die Herzen des Publikums zu spielen. Nicht mehr als unnahbare kühle Schönheit wurde sie jetzt inszeniert, sondern herzlicher und bodenständiger. Dazu gehörten auch Auftritte in Komödien wie "Das Haus der sieben Sünden".
Marlene Dietrich: ein deutscher Hollywood-Star
Während des Zweiten Weltkriegs drehte die Dietrich einen Film nach dem anderen, zeigte sich viel in der Öffentlichkeit und war fester Bestandteil des Hollywood-Jet-Sets. Anlässlich der Premiere des patriotischen Films "Pittsburgh" zeigte sie sich im Jahr 1942 werbewirksam an der Seite ihres Filmpartners John Wayne beim Schachspielen.
Besuch bei der Truppe
Marlene Dietrich, die sich zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland von ihrem Geburtsland abgewandt hatte, nahm 1939 die US-Staatsbürgerschaft an. Während des Krieges engagierte sie sich dann für die amerikanischen Einheiten - wie hier bei einem Truppenbesuch in Europa.
Arbeiten mit Hitchcock, Lang und Wilder
Nach dem Krieg drehte Marlene Dietrich zunächst weiter einen Film pro Jahr - mit bekannten Regisseuren wie Billy Wilder, Alfred Hitchcock und Fritz Lang. Auch in der Öffentlichkeit zeigte sie sich weiter gern. Hier ist sie an der Seite des britischen Schauspielers Michael Wilding bei einem Musicalbesuch im Jahre 1950 zu sehen.
Das Alterswerk
Bevor sich Marlene Dietrich dann Ende der 1950er Jahre fast vollkommen aus dem Filmgeschäft zurückzog, hatte sie 1957 noch einen großen Auftritt. An der Seite von Tyrone Power brillierte sie im Justizdrama "Zeugin der Anklage", wiederum unter der Regie von Billy Wilder.
Gab es eine große Liebe?
Marlene Dietrich hatte viele Liebhaberinnen und Liebhaber: Filmschauspielerinnen, Regisseure, Produzenten, aber auch Frauen und Männer außerhalb des Filmbetriebs. Laut ihrer Tochter habe sie auch Edith Piaf (r.) geliebt. Glaubt man den Worten der Biografin Eva Gesine Baur, war aber der französische Schauspieler Jean Gabin die große Liebe ihres Lebens.
Legende Marlene Dietrich
Sie wollte - ähnlich wie Greta Garbo - beim Publikum in Erinnerung bleiben als Schauspielerin in den besten Jahren. Deshalb hatte sie in den 1960er Jahren nur noch zwei, im Jahrzehnt darauf lediglich einen Kamera-Auftritt. Auch diesem konsequenten Rückzug verdankt Marlene Dietrich wohl den Status einer Filmikone. In Deutschland bekam sie 2010 einen Stern auf dem Berliner Boulevard der Stars.
Tod in Paris, Grab in Berlin
Marlene Dietrich starb 1992 in ihrer Pariser Wohnung nach langen Jahren, in denen sie kaum Kontakt zu Freunden und Bekannten hatte. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde sie in Berlin beigesetzt. Damit hatte eine lange Reise ihr Ende gefunden - und Marlene Dietrich war zurückgekehrt in ihre Heimatstadt.