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30 Tote bei Häftlingsrevolte in Bolivien

24. August 2013

Im größten Gefängnis Boliviens haben sich Insassen gegenseitig angegriffen. Mindestens 30 Menschen wurden getötet. Unter den Opfern ist auch ein Kind.

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Ein Ambulanzwagen verlässt das Gefängnis Palmasola in Santa Cruz (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

In dem Hochsicherheitsgefängnis nahe der größten Stadt Boliviens, Santa Cruz, gingen zwei rivalisierende Banden aufeinander los. Neben den 30 Toten gab es mindestens 50 Verletzte, von denen einige mit Brand- und Stichwunden in Krankenhäuser gebracht wurden. Innenminister Carlos Romero teilte bei einer Pressekonferenz mit, dass auch Polizisten verletzt wurden.

Bolivien Knast

Die Polizei berichtete, eine Gruppe von Häftlingen sei frühmorgens in einen anderen Gefängnistrakt eingedrungen war und habe dort ein Feuer gelegt. Mehrere Tanks mit Propangas seien explodiert. Die Polizei machte fünf Insassen als Rädelsführer aus. Sie untersuche noch, ob auch Feuerwaffen zum Einsatz kamen.

Ein Teil der Haftanstalt Palmasola brannte ab. Die Polizei brauchte zwei Stunden, um die kämpfenden Gruppen voneinander zu trennen und das Feuer zu löschen.

Überfüllte Gefängnisse

Hintergrund der Auseinandersetzung seien Verteilungskämpfe gewesen, so Innenminister Romero. Ein eineinhalb jähriges Kind, das bei seinen Eltern in der Haftanstalt untergebracht war, sei unter den Todesopfern. Wie auch in anderen Gefängnissen Boliviens leben in Palmasola zahlreiche Kinder mit ihren inhaftierten Eltern.

Das Hochsicherheitsgefängnis ist wie viele andere Haftanstalten in Bolivien deutlich überfüllt. Derzeit sind dort 4500 Männer und 500 Frauen in einer Art Gefangenendorf untergebracht. Das Wachpersonal hält sich nur außerhalb der Haftanstalt auf. Intern halten die Häftlinge ein eigenes Verwaltungs- und Machtsystem aufrecht.

Präsident Evo Morales äußerte sich bestürzt über die blutigen Auseinandersetzungen.

nem/nis (afp, dpa, rtr)