High Five: Schriftsteller und deren erste Berufe
14. Oktober 2016Kaum ein französischer Schriftsteller ist weltweit so bekannt wie Antoine de Saint-Exupéry. Millionenfach wurden seine Werke verkauft, allein sein bekanntestes Buch "Der kleine Prinz" wurde weltweit in mehr als 180 Sprachen übersetzt. Und das, obwohl seine eigentliche Leidenschaft nicht das Schreiben war, sondern die Fliegerei. Sie begleitete ihn sein ganzes Leben und wurde ihm schließlich auch zum Verhängnis.
Leidenschaft Fliegen
Der junge Antoine saß mit zwölf Jahren in den Sommerferien das erste Mal in einem Flugzeug. Die Erlaubnis der Mutter hatte er gefälscht und den Piloten eines nahegelegenen Flugplatzes so lange beschwatzt, bis der schließlich einknickte und ihn mitnahm. Antoine Saint-Exupéry war sofort Feuer und Flamme.
Doch die erhoffte Pilotenausbildung nach der Schule blieb ihm wegen zu schlechter Noten verwehrt. Stattdessen wurde er während der Wehrpflicht zum Flugzeugmechaniker ausgebildet und musste zuschauen, wie andere in die Maschinen stiegen. Von seinem geringen Wehrsold leistete er sich privaten Flugunterricht und wurde schließlich doch Berufspilot. So flog er im 15 Minuten Takt zahlende Touristen in einem Rundflug über Paris oder in Frachtmaschinen durch Afrika.
Inspiration Bruchlandung
Das Warten auf den nächsten Flug gehörte zu seinem Job. Diese Wartezeit nutzte Antoine de Saint-Exupéry für Romane, in denen es meistens um die Fliegerei ging, übrigens auch in seinem bekanntesten Werk "Der kleine Prinz". Darin verarbeitete der Pilot literarisch eine Bruchlandung in der ägyptischen Wüste im Jahr 1935. Fünf Tage marschierte er durch die Wüste, bevor er von einer Karawane gerettet wurde.
Am Ende kostete ihm die Fliegerei doch das Leben. 1944 stürzte Antoine de Saint-Exupéry während eines militärischen Aufklärungsfluges nahe Marseille ins Mittelmeer, abgeschossen von einem deutschen Kampfpiloten. Der Flughafen von Lyon wurde zum 100. Geburtstag des Schriftstellers auf seinen Namen umgetauft.
Welche Schriftsteller noch ganz bodenständigen Berufen nachgegangen sind, das erfahren Sie in unserem High-Five-Ranking.