50 Jahre Jazz Festival Montreux
9. Juli 2016Fällt das Wort Jazz Festival, denkt man eigentlich sofort an Montreux. Das Festival ist eine Institution – und das jetzt seit 50 Jahren. Längst sind die Grenzen zwischen den Musikstilen verschmolzen und Pop- und Rockgrößen wie Led Zeppelin, Frank Zappa, Johnny Cash oder auch Herbert Grönemeyer waren ebenso in Montreux auf der Bühne wie die Jazzmusiker Les McCann, Ella Fitzgerald oder Count Basie. Im Jubiläumsjahr trifft sich wieder ein Who is Who der Stars mit Santana, Al Jarreau, Deep Purple und Simply Red. Weitere Highlights sind Konzerte von Herbie Hancock, Marcus Miller, eine von Quincy Jones arrangierte 50 Jahre-Gala, ZZ Top, Slayer, Van Morrison, PJ Harvey, Sigur Ros, Mogwai, Lana del Rey und Patti Smith.
Unesco Weltdokumentenerbe
Der 2013 verstorbene Festivalgründer Claude Nobs hat über Jahrzehnte die Konzerte mitschneiden lassen - anfangs ein Novum in der Musikbranche. Sein Ziel war es, die Musik an kommende Generationen weiterzugeben und sie als Kulturerbe zu bewahren. Die rund 5000 Stunden umfassenden Audio- und Videodateien sind als erste audiovisuelle Bibliothek von der Unesco in das Weltdokumentenerbe aufgenommen worden.
Interesse weiter ungebrochen
Die gegenüber der konservierten Musik größeren Freiheitsgrade bei Liveauftritten in Montreux verleiten auch Stars hin und wieder zu musikalischen Grenzgängen und stilübergreifenden Jamsessions. Das macht das Publikum nach wie vor neugierig. Das Jazz Festival Montreux bietet auch im 50. Jahr all das, was es zur Legende gemacht hat. Jam-Sessions, Workshops, Konzertkinos, DJ-Partys, Konzerte in Zügen und auf Ausflugsschiffen und nicht zuletzt mehr als 100 Gratiskonzerte am Seeufer und in den Parks garantieren, dass alle Musikliebhaber – es werden wieder gut über 230.000 sein – beim Festival auf ihre Kosten kommen.
jb/so (dpa, Jazzfest Montreux)