Abgestürzter Helikopter verlor Rotorblätter
9. August 2017Der vor zwei Wochen in Mali abgestürzte Bundeswehrhubschrauber hat vor dem Aufschlag die Hauptrotorblätter sowie weitere Teile verloren. Das geht aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses hervor, aus dem mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend zitieren. Bis unmittelbar vor dem Absturz habe sich ein "unauffälliger Flugverlauf" gezeigt. Der Hubschrauber vom Typ Tiger war Ende Juli vom Himmel gefallen. Die beiden Piloten kamen ums Leben.
Nach bisherigen Erkenntnissen lösten sich, nachdem das Luftfahrzeug in den starken Sinkflug übergegangen war, vor dem Aufschlag Teile, "darunter die Hauptrotorblätter", heißt es in dem Schreiben. "Spekulationen zur Unfallursache entbehren zum jetzigen Zeitpunkt jeder tragfähigen Grundlage", betonte das Ministerium. Die Untersuchungen würden weiterhin ergebnisoffen geführt.
Unvermittelt starker Sinkflug
Der Hubschrauber flog demnach mit einer Geschwindigkeit von rund 135 Knoten (250 Kilometer pro Stunde) in einer Höhe von etwa 550 Metern über dem Boden, als er "plötzlich und für die Besatzung überraschend radikal die Nase senkte und in einen starken Sinkflug überging".
Nach etwa zehn Sekunden schlug der Helikopter demnach am Boden auf und fing unmittelbar Feuer. Die Maschine wurde zerstört, "der Aufprall war nicht zu überleben". Das Unglück ereignete sich 82 Kilometer nördlich des Flugplatzes Gao. Ein Untersuchungsteam der Bundeswehr wurde am Tag nach dem Unfall zu dem Flugplatz entsandt. Die detaillierte Auswertung der Flugrekorder-Daten dauere noch an.
Die Bundeswehr unterstützt in Gao die UN-Mission MINUSMA. Sie gilt als einer der gefährlichsten Einsätze der Vereinten Nationen überhaupt. Ziel ist die Stabilisierung des krisengeschüttelten Landes in Westafrika. Außerdem unterstützt die Bundeswehr eine EU-Ausbildungsmission in Mali.
jj/sti (dpa, afp)