Abschied vom ewigen Eis
Während die Alpen mit Schneemassen kämpfen, schmelzen in Grönland Gletscher und Eisberge. Im Ort Tasiilaq stellt man sich auf mehr Tourismus und weniger Robbenjagd ein. Bilder arktischer Erhabenheit und Vergänglichkeit.
Menschenleere Fjorde
Die Gletscher schmelzen, die Bewohner wandern ab: Das verlassene Haus an einem Fjord in der Nähe des Ortes Tasiilaq im östlichen Grönland symbolisiert den Bevölkerungsschwund in der Region. Im Zeitraum zwischen 2007 und 2017 schrumpfte der größte Ort im Osten Grönlands von 3069 auf 2010 Einwohner.
Einsame Jagd
Für Robbenfänger Henrik Josvasson wird es immer schwerer, Beute zu machen. Nicht nur der Klimawandel macht ihm zu schaffen. Auch der politische Kampf gegen die Robbenjagd hat dazu beigetragen, dass den Inuit die Lebensgrundlage ihrer jahrtausendealten Jägerkultur entzogen wird.
Dünne Eisdecke
Robbenjäger Henrik Josvasson springt auf sein Boot. Er war auf der Suche nach Eiern von Papagaeientauchern. Der kleine Vogel gehört zu den rund 235 Arten, die Grönland im arktischen Sommer als Raststation und Brutkolonie nutzen.
Polare Postkartenidylle
Für den abgelegenen malerischen Ort interessieren sich nicht nur Touristen. Auch die grönländische Post betreibt in Tasiilaq ein Postamt, von dem Briefmarken für Sammler in die ganze Welt verschickt werden. Die Post-Filiale in Tasiilaq ist Mitglied im Zusammenschluss der kleinen europäischen Postverwaltungen, SEPAC.
Stadtbummel
Trotz der Abgeschiedenheit ist in der größten Stadt im Osten Grönlands die Grundversorgung der rund 2000 Einwohner gesichert. Der Strom wird in einem Wasserkraftwerk erzeugt, es gibt eine Schule und ein Krankenhaus. Seit 1974 verfügt die Stadt außerdem über einen Landeplatz für Helikopter.
Tanzen bis der Mond kommt
Im Sommer nutzen junge Grönländer die Abendstunden vor dem Sonnenuntergang, um zu trainieren. Die Länge eines Tages in Tasiilaq variiert im Verlauf des Jahres extrem. In diesem Jahr soll der 22. Dezember mit drei Stunden und sieben Minuten Tageslicht der kürzeste Tag sein. Der längste Tag ist mit 23 Stunden und 17 Minuten Tageslicht für den 21. Juni. vorhergesagt.
Endlich raus!
Im grönländischen Sommer ist ganz Tasiilaq ein Spielplatz. Bei durchschnittlichen Höchsttemperaturen von zehn Grad spielen die Kinder im Ort draußen, wie hier der kleine Junge auf dem Trampolin.
Das Eis schmilzt
Ein kleines Motorboot fährt an einem schwimmenden Eisberg in der Nähe von Tasiilaq vorbei. Das Abschmelzen der Eisberge und die Erderwärmung bringen mehr Touristen in den Ort. Neue Forschungen haben ergeben, dass Grönland zwischen dem Jahr 1900 und 2010 knapp 9000 Gigatonnen Eis verloren hat. Seit 2003 hat die Eisschmelze dramatisch zugenommen.
Eigentlich ist immer Winter
Auch im Sommer macht sich die Sonne in Tasiilaq rar. In der Zeit von Juni bis September ist es überwiegend kalt und bewölkt, wie hier an der schroffen Fjordküste. Nur während einem Drittel des kurzen Sommers erwärmen Sonnenstrahlen die Region.