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Abschied von Helmut Schmidt

23. November 2015

Die Republik schaut heute nach Hamburg: Bei einem Staatsakt erweisen 1800 geladene Gäste und Zehntausende Bürger dem verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt die letzte Ehre.

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Deutschland: Staatsakt für Helmut Schmidt in Hamburg (Foto: Getty Images/S. Gallup)
Bild: Getty Images/S. Gallup

Rund zwei Wochen nach dem Tod von Helmut Schmidt nehmen die Spitzen der deutschen Politik, zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland und die Deutschen Abschied vom früheren Bundeskanzler. Der von Bundespräsident Joachim Gauck angeordnete Staatsakt hat um 10:30 Uhr unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptkirche St. Michaelis - dem "Michel" - begonnen. Neben Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel nehmen daran auch die obersten Vertreter der anderen deutschen Verfassungsorgane teil: Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundesratspräsident Stanislaw Tillich und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle.

Unter anderem wird der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, ein langjähriger Freund Schmidts, während der Feier eine Rede halten. Aus dem Ausland sind außerdem Weggefährten Schmidts wie der französische Ex-Präsident Valérie Giscard d'Estaing angereist. Auch die früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, Horst Köhler und Christian Wulff sowie Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder erweisen Schmidt die letzte Ehre.

Ehrengeleit, Ehrenformation, Ehreneskorte

Im Anschluss ist ein großes militärisches Ehrengeleit für den früheren SPD-Politiker geplant. Dabei tragen Soldaten den Sarg vor dem Michel an einer Ehrenformation der Bundeswehr vorbei, ehe er in einem Wagen - begleitet von einer Ehreneskorte der Polizei - langsam zum Rathaus und weiter über eine rund zwölf Kilometer lange Strecke zum Friedhof Ohlsdorf gefahren wird. Dort soll Schmidts Leichnam eingeäschert und im Familiengrab beigesetzt werden.

Schmidt war am 10. November im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg-Langenhorn gestorben. Der Sozialdemokrat regierte Deutschland von 1974 bis 1982. Dabei war der Diplomvolkswirt unter anderem mit der Ölkrise und dem Kampf gegen den Terrorismus der "Roten Armee-Fraktion" konfrontiert. Auch die Auseinandersetzung um den sogenannten NATO-Doppelbeschluss prägte Schmidts Kanzlerschaft. Während er damals durchaus umstritten war, wurde Schmidt in späteren Lebensjahren auch als Publizist und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit" zu einer Art geistigen und moralischen Instanz der Deutschen.

wa/qu/as (dpa, epd, kna)