Achter gewinnt Gold bei Heim-EM
9. Mai 2016Dem Wind getrotzt, die Nerven bewahrt, den Erzrivalen geschlagen - der Deutschland-Achter hat zum Start in die olympische Gold-Mission Stärke demonstriert. Drei Monate vor dem Saisonhöhepunkt in Rio verwies das DRV-Paradeboot im Finale der Ruder-EM in Brandenburg die Russen und den zuletzt übermächtigen Weltmeister aus Großbritannien auf die Plätze zwei und drei.
Trainer Ralf Holtmeyer wertete den famosen Kraftakt seines Teams als Mutmacher für den Saisonhöhepunkt in Brasilien: "Solch ein Erfolg zum Start in das Olympiajahr ist super. Für uns war es wichtig, mal im Endspurt zu gewinnen."
Windlotterie
Unbeeindruckt von den schwierigen Bedingungen mit starken Böen über dem Beetzsee und hohen Wellen nahm die Crew um Schlagmann Hannes Ocik Revanche für die WM-Niederlagen gegen die Briten in den vergangenen drei Jahren. Nach mäßigem Start und dem letzten Rang bei der 500-Meter-Marke kam der Titelverteidiger Schlag für Schlag besser ins Rennen und fing die lange Zeit führenden Russen dank eines beherzten Schlussspurts kurz vor dem Ziel noch ab.
Doch angesichts der selektiven Begleitumstände wollte Steuermann Martin Sauer den vierten EM-Erfolg in Serie nicht überbewerten: "Bei diesen Bedingungen ist der Sieg nicht so viel wert." Auch sein Teamgefährte Eric Johannesen erwartet schon im nächsten Duell mit den Briten am Monatsende beim Weltcup in Luzern mehr Gegenwehr: "Das war schon sehr grenzwertig und ein bisschen Glückslotterie. Deshalb ist es schwierig zu sagen, welche Aussagekraft das Rennen hat."
ck/tk (dpa, sid)