Adieu,Tristan Otto! Der König der Dinosaurier verlässt Berlin
Vier Jahre lang war er der Star im Berliner Naturkundemuseum, der Tyrannosaurus rex, eine Leihgabe zweier Mäzene. Ende Januar 2020 reist Tristan Otto nach Kopenhagen, um dort im Naturkundemuseum gezeigt zu werden.
Vorübergehender Abschied
Vor der Abreise nach Kopenhagen können die Berliner Fans den T. rex bei einem Abschiedswochenende nochmal feiern. Aber es ist nur ein Abschied auf Zeit: 2021 soll Tristan Otto in die deutsche Hauptstadt zurückkehren. Weltweit gibt es rund 50 rekonstruierte Exemplare des Tyrannosaurus rex, vor allem in den USA. Tristan Otto ist das einzige Originalskelett eines T. rex in Europa.
Mäzene hinter den Knochen
Der Däne Niels Nielsen hatte sich nach seiner Karriere als Investmentbanker an seine Kindheitsleidenschaft für Dinos erinnert. Und dann schnell gehandelt: Als er die Gelegenheit bekam, eines der am besten erhaltenen Skelette eines T. rex zu erwerben, hat er zusammen mit einem Freund zugeschlagen. Das Exemplar ist nach den beiden Söhnen der Eigentümer benannt: Tristan Otto.
Eilsendung aus den USA
Die beiden Mäzene entschieden, dass das Skelett öffentlich gezeigt und erforscht wird. Die Funde aus dem US-Bundesstaat Montana wurden in Pennsylvania transportfertig gemacht. Dann kam T. rex Kiste für Kiste über den Atlantik nach Berlin. Nur gut einen Monat hatte das Team vom Berliner Naturkundemuseum 2015 Zeit, um aus den zugesandten Einzelteilen ein vorzeigbares Skelett zu errichten.
Schwerer Kopf
Weil der Kopf für das zwölf Meter lange Skelett viel zu schwer ist, wird der Schädel von Tristan Otto in einer eigenen Vitrine präsentiert. Für die leichtere Kopie sorgte ein 3D-Drucker. Der 1,5 Meter lange Kopf ist zu 98 Prozent erhalten und gilt als der vollständigste bislang bekannte Schädel eines T. rex.
Popstar unter den Sauriern
Obwohl seit etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben, ist der Tyrannosaurus rex eine feste Größe in der Populärkultur. Nicht zuletzt seit der Darstellung als mörderisches Raubtier in Steven Spielbergs Film "Jurassic Park". Dabei entspricht das Bild nicht mehr der aktuellen Forschung. Die vermutet, dass der T. rex weniger ein Raubtier als ein Aasfresser war.
Faszination Dinosaurier
Seit nunmehr vier Jahren hat Tristan Otto den ständigen Artgenossen im Berliner Naturkundemuseum Gesellschaft geleistet. Wie etwa dem Brachiosaurus Brancai, der zu den größten Sauriern gehört. Seit der T. rex in Berlin präsentiert wird, sind drei Millionen Besucher in das Museum gekommen. Deutlich mehr als zuvor.
Teil der Familie
So haben auch die anderen Dinosaurier im Museum für Naturkunde Berlin - wie dieser Dysalotosaurus - jede Menge neue Besucher bekommen. Der bis zu fünf Meter lange Saurier war wohl auch kein Kostverächter. Seine Zähne weisen ihn als Allesfresser aus.
Pioniere der Forschung
Berlin hat bei der Suche nach Dinosauriern eine lange Tradition. Anfang des 20. Jahrhunderts beauftragte das Museum für Naturkunde eine Expedition zum Tendaguru-Hügel im heutigen Tansania. Nach der weltweit erfolgreichsten Dinosaurier-Ausgrabung kamen 250 Tonnen Knochen nach Berlin. Viele der Fossilien lagern noch heute im Keller des Museums und werden weiter wissenschaftlich ausgewertet.
Vom Entstehen der Artenvielfalt
Das 1889 eröffnete Museum für Naturkunde Berlin ist das größte naturhistorische Forschungsmuseum in Deutschland. Ein Schwerpunkt der Ausstellungen ist das Thema "Evolution in Aktion“. Neben den Saurierskeletten sind hier kleinste Zeugnisse von Lebewesen, von Insekten bis zu Fischen, zu bewundern.