Afghanistan: Freiwillige suchen weiter nach Erdbebenopfern
Am Samstag hat ein Erdbeben der Stärke 6,3 ein dicht besiedeltes Gebiet in der westafghanischen Provinz Herat heimgesucht. Tausende Menschen kamen dabei ums Leben.
Zerstörte Häuser
Am Morgen des 7. Oktober erschütterten mehrere starke Erdstöße die Provinz Herat im Westen Afghanistans an der Grenze zum Iran. Afghanistan wird häufig von Erdbeben heimgesucht, vor allem im Hindukusch-Gebirge, das an der Nahtstelle zwischen der eurasischen und der indischen tektonischen Platte liegt.
Mehrfache Erschütterungen
Innerhalb weniger Stunden folgten auf das Beben drei sehr starke Nachbeben und dann noch weitere Erschütterungen. Mehr als ein Dutzend Dörfer wurden weitgehend zerstört. Die Provinz Herat wurde auch von einer jahrelangen Dürre heimgesucht.
Mit bloßen Händen
Schwere Geräte sind rar. Die Helfer gruben sich mit bloßen Händen und Schaufeln durch die Trümmer und versuchten verzweifelt, Opfer zu bergen. Zwei Tage nach der Katastrophe gab es immer weniger Hoffnung, noch Überlebende zu finden.
Schutz im Freien
Aus dem Dorf Sarboland im Bezirk Zinda Jan wurde von ausgebrannten Häusern berichtet. Die Menschen verloren ihr Hab und Gut. Frauen und Kinder mussten im Freien kampieren, aus Angst vor neuen Nachbeben. Es ist Winter in Afghanistan und wird nachts sehr kalt.
Retten, was zu retten ist
Großfamilien mit mehreren Generationen leben in Afghanistan oft unter einem Dach. Das Beben hat das Hab und Gut von vielen Familien vollkommen zerstört. Hier sammelt eine afghanische Familie das auf, was noch vom Haushalt übrig geblieben ist.
Aufräumarbeit
Nach Angaben der Behörden wurden 13 Dörfer durch die verheerenden Beben weitgehend zerstört. Die meisten Häuser auf dem Land in Afghanistan bestehen aus Lehmwänden, die um hölzerne Stützpfeiler herum gebaut werden und oft nicht erdbebensicher sind.
Beerdigung
Die Verwandten haben begonnen, ihre Angehörigen zu beerdigen. Traditionell sollen Verstorbene noch am Tag des Todes begraben werden. Die Leichen werden auf öffentlichen Plätzen aufbewahrt und später in die Berge zur Beisetzung gebracht.