Afghanistan: Handel mit Crystal Meth stark zugenommen
10. September 2023Laut den Vereinten Nationen (UN) hat in Afghanistan und umliegenden Ländern der Handel mit der Droge Methamphetamin - eher bekannt unter dem Namen Crystal Meth - deutlich zugenommen. Im Jahr 2021 wurde im Vergleich zu 2017 nahezu das Zwölffache des illegalen Stoffs mit vermutlicher Herkunft aus Afghanistan beschlagnahmt, heißt es in einem UN-Bericht. Die Menge wurde für 2021 dabei mit 29,7 Tonnen angegeben. Einen Anstieg habe es auch in den Jahren davor schon gegeben.
UN: Verschiebung auf dem illegalen Drogenmarkt
Der Heroinhandel ist nach Angaben der UN seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 in dem Land hingegen zurückgegangen. "Die Zunahme des Methamphetamin-Handels in Afghanistan und der Region deutet auf eine erhebliche Verschiebung auf dem illegalen Drogenmarkt hin und erfordert unsere sofortige Aufmerksamkeit", sagte Exekutivdirektorin Ghada Waly vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) .
Methamphetamin mit vermutlicher Herkunft in Afghanistan sei unter anderem in der Europäischen Union, dem Nahen Osten, Südostasien und Ostafrika gefunden worden. Methamphetamin ist für seine aufputschende Wirkung bekannt und wird voll oder teilweise synthetisch hergestellt. Laut UN-Bericht kommen bei der Methamphetamin-Gewinnung in Afghanistan zum Teil pflanzliche Stoffe zum Einsatz, bei anderen Produktionsverfahren auch Erkältungsmedikamente und verschiedene Chemikalien.
Taliban haben Anbau von Schlafmohn verboten
Bisher wurde Afghanistan vor allem eine tragende Rolle im weltweiten Heroinhandel zugeschrieben. Die islamistischen Taliban haben den Anbau von Schlafmohn, aus dem Heroin und andere Opiate gewonnen werden, im vergangenen Jahr jedoch verboten. Im Juni hatten die UN von einem Rückgang der Opiumgewinnung in Afghanistan berichtet.
nob/uh (dpa, afpe)