Afrika-Cup 2022: Die einheimischen Trainer
Zum ersten Mal kommen beim Afrika-Cup 15 der 24 Trainer von dem Kontinent selbst. Unter ihnen sind ehemalige Spieler mit großem Ruf. Und einige weniger bekannte Persönlichkeiten, die sich einen Namen machen wollen.
Aliou Cissé - Senegal
Vom gefeierten Verteidiger gelingt Cissé der erfolgreiche Wechsel ins Traineramt. Seit der Übernahme der Nationalmannschaft im Jahr 2015, führt er die "Löwen der Teranga" zur WM 2018 und ins Finale des letzten Afrika-Cups 2019, das gegen Algerien verloren geht. Nach dieser Enttäuschung hofft der 45-Jährige dieses Mal auf den Gewinn des kontinentalen Titels und baut dabei auf einen starken Kader.
Kamou Malo - Burkina Faso
Malo (r.) ist die Schlüsselfigur des Erfolgs der Fußballmannschaften von Burkina Faso in den letzten zehn Jahren. Der heute 59-Jährige trainierte mehrere Mannschaften in der heimischen Liga und wird im Juli 2019 zum Trainer der "Étalons" ernannt. Daneben ist er auch noch als Coach der Jugendnationalmannschaften in Burkina Faso tätig.
Baciro Candé - Guinea-Bissau
Nach einer langen Profi-Karriere in Portugal wird Candé Trainer. Nach mehreren Stationen in der Liga von Guinea-Bissau gewinnt der 54-Jährige mit Sporting Clube de Bissau neun Meistertitel. Nach einer ersten Amtszeit zwischen 2003 und 2010 kehrt er 2016 zur Nationalmannschaft zurück und schafft es, das Land zum diesjährigen Turnier zu führen.
Norman Mapeza - Simbabwe
Der ehemalige Mittelfeldspieler, der auch für Galatasaray Istanbul spielte, betreut die "Warriors" nun schon zum vierten Mal in seiner Karriere - vorerst als Interimstrainer. In Kamerun wird Mapeza versuchen, das Ansehen des simbabwischen Fußballs zu verbessern. Die Mannschaft nimmt insgesamt zum fünften Mal und zum dritten Mal in Folge am Afrika-Cup teil.
Amir Abdou - Komoren
Abdou beginnt seine Trainerkarriere 2012 beim französischen Amateurklub Golfech, bevor er 2014 das Nationalteam der Komoren übernimmt. Sein Vermächtnis ist schon damit gesichert, dass er den Inselstaat nach einem Unentschieden gegen Togo zu der historischen ersten Teilnahme am Afrika-Cup führt. Der 49-Jährige hofft, dass er auch bei dem Turnier für die ein oder andere Überraschung sorgen kann.
Juan Micha - Äquatorialguinea
Nach dem Rücktritt des französischen Trainers Sebastien Miché 2020 fungiert Micha zunächst als Interimslösung. Ein Jahr später wird der 46-Jährige zum Chefcoach von Äquatorialguinea berufen. Wenige Tage später sichert er dem Land mit einem Sieg gegen Tansania die Afrika-Cup-Teilnahme. In nur wenigen Monaten gelingt es Micha, sein Team zu einem potenziellen Geheimfavoriten des Turniers zu machen.
Mondher Kebaier - Tunesien
Der ehemalige Fußballprofi trainiert mehrere Vereine in Tunesien, 2013 holt der Coach mit seinem Ex-Verein CA Bizertin den tunesischen Pokal. 2019 wird Kebaier zum Trainer der Nationalmannschaft ernannt. Seine Mannschaft ist noch im Rennen um die Teilnahme an der Fußball-WM in Katar, wird aber zunächst versuchen, nach 2004 zum zweiten Mal den Afrika-Cup zu gewinnen.
Wubetu Abate - Äthiopien
Abate (r.) macht sich als Trainer bei mehreren äthiopischen Vereinen einen Namen. Im September 2020 wird er offiziell Nationaltrainer und schafft es, trotz der schwierigen politischen Lage, Äthiopien die Teilnahme am Afrika-Cup zu sichern. Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt darin, dass es Abate gelingt, Spieler aus verschiedenen Regionen des Landes zusammenzubringen.
Pedro Brito - Kap Verde
Nach seiner Spielerkarriere trainiert Brito, allgemein bekannt als "Bubista", mehrere Vereine in Kap Verde. Im Januar 2020 wird der heute 51-Jährige zum Nationalcoach ernannt. Die Qualifikation für das Turnier in Kamerun bedeutet die erst zweite Teilnahme an der Endrunde des Afrika-Cups in der Geschichte der Inselgruppe vor der Nordwestküste Afrikas.
John Keister - Sierra Leone
Obwohl der 51-Jährige in England geboren wird und in seiner gesamten Profikarriere dort spielt, bestreitet er seine Länderspiele für Sierra Leone. 2017 wird er Nationaltrainer, scheidet aber 2019 wieder aus. Nach einer turbulenten Zeit, in der das Land von der FIFA suspendiert wird, wird Keister 2020 erneut Nationalcoach und führt Sierra Leone zum ersten Mal seit 1996 zum Afrika-Cup.
Meke Mwase - Malawi
Mwase hat es geschafft, Malawi zur dritten Teilnahme am Afrika-Cup zu führen. Der heute 49-Jährige übernimmt die Nationalmannschaft des südostafrikanischen Landes im Jahr 2019 und haucht ihr neues Leben ein. Der ehemalige Defensivspieler will die größeren Teams in der Gruppe - Guinea und den Vizemeister von 2019, Senegal - herausfordern.
Mohamed Magassouba - Mali
Magassouba ist der Architekt des Wiederaufbaus des malischen Fußballs. Von 2017 bis 2019 arbeitet er zunächst als Interimscoach, dann wird er hauptverantwortlicher Nationaltrainer. Der heute 64-Jährige schafft es, aus vielen guten Einzelspielern ein harmonierendes Kollektiv zu formen. Mit ihm ist Mali noch im Rennen um die WM-Teilnahme - und der Gewinn des Afrika-Cups ist ein realistisches Ziel.
Burhan Tia - Sudan
Tia ist der große Unbekannte unter den Trainern bei diesem Turnier. Erst im Dezember 2021, also wenige Wochen vor Beginn des Afrika-Cups, übernimmt er den Posten des Nationaltrainers im Sudan als Nachfolger des Franzosen Hubert Velud. Zuvor stand Tia bei verschiedenen sudanesischen Vereinen an der Seitenlinie. In einer schwierigen Gruppe bekommt er es mit Nigeria, Ägypten und Guinea-Bissau zu tun.
Kaba Diawara - Guinea
Als Stürmer läuft Diawara für viele Klubs auf, darunter sind große Namen wie Bordeaux, Marseille, Nizza, PSG und Arsenal. Der gebürtige Franzose vertritt das Land auf U-21-Ebene, bevor er für Guinea spielt. Erst im Oktober 2021 erhält der 46-Jährige seinen ersten Trainerjob und löst den ehemaligen französischen Nationalspieler Didier Six als Cheftrainer Guineas ab.
Djamel Belmadi - Algerien
In seiner aktiven Zeit läuft der gebürtige Franzose für die Nationalmannschaft von Algerien auf. Seine Trainerlaufbahn beginnt der heute 45-Jährige 2010 in Katar, wo er als Vereins- und Nationalcoach tätig ist. 2018 wird Belmadi zum Nationaltrainer Algeriens berufen und gewinnt mit seinem Land den Afrika-Cup 2019. Nicht erst seit diesem Triumph gilt er in Algerien als Fußball-Ikone.