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Afrika gipfelt in Maputo

11. Juli 2003

Die Konflikte des Kontinents, AIDS und eine bessere Zusammenarbeit sind die Schwerpunkte des Gipfels der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU).

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Gipfelstadt MaputoBild: P. Reategui

Die Afrikanische Union (AU) definierte gleich in der Eröffnung des zweiten afrikanischen Gipfeltreffens das Ende der Konflikte in Afrika als wichtigstes Ziel. Auf dem Treffen in Mosambik, das am Samstag (12.7.) zu Ende geht, versammeln sich rund 40 afrikanische Staats- und Regierungschefs.

Sie sehen sich mit einer Fülle von Problemen konfrontiert. Kriegerische Konflikte erschüttern Länder wie Liberia, Kongo, Sudan und Uganda. Armut und AIDS plagen den Kontinent, und Simbabwe kommt aus seiner wirtschaftlich-politischen Krise nicht heraus. Nicht zuletzt kämpft die nach dem Vorbild der Europäischen Union entwickelte Afrikanische Union mit Finanzproblemen: Die Zahlungsmoral ihrer Mitglieder ist schlecht.

Ziel Wachstum

Der südafrikanische Staatschef und scheidende Präsident der AU, Thabo Mbeki, merkte an, dass sich die AU seit der Gründung vor einem Jahr bereits an Friedensbemühungen in zehn Ländern des Kontinents beteiligt habe. Weiterhin erklärte Mbeki, dass die AU und die Gruppe der sieben führenden Industrienationen und Russland (G-8) einen Plan entwickeln, die AU zu befähigen, Friedensmissionen durchzuführen. Dabei unterstrich er die dringend notwendige Einrichtung des afrikanischen Friedens- und Sicherheitsrates, der in der neuen Struktur der Organisation vorgesehen ist. Eine weitere Priorität sieht Mbeki in der Harmonisierung der Wirtschaftspolitik der 53 Mitgliedsstaaten. Denn nur so sei in der AU Integration und ein selbsttragendes regionales Wachstum möglich.

Zur Diskussion steht auch die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD), die den Kontinent fit für den globalen Wettbewerb machen soll. Die AU betrachtet NEPAD als "Manifest von Afrika in seinem Kampf für wirtschaftliche Befreiung, gegen die Armut und die endemischen Krankheiten und Epidemien".

Kampf gegen die Armut

Der Präsident von Mosambik und neu gewählte AU-Präsident, Joaquim Chissano, bezeichnete die Zielsetzung - ein reiches und entwickeltes Afrikas zu schaffen - als eine gewaltige Aufgabe. Er forderte seine afrikanischen Kollegen auf, einen bedingungslosen Kampf gegen Hunger, den Mangel an Trinkwasser und die rückständige Landwirtschaft zu führen. Dazu sei es notwendig, gegen die Zerstörung der Umwelt, die endemischen Krankheiten, wie AIDS, Malaria, Tuberkulose sowie den Analphabetismus und die wirtschaftliche und technologische Rückständigkeit vorzugehen, sagte Chissano.

Unterdessen rief UN-Generalsekretär Kofi Annan die AU-Mitgliedsstaaten auf, eine gemeinsame Strategie zur friedlichen Lösung der afrikanischen Konflikte zu entwickeln.
Jeffrey Sachs, ein Berater Annans, erklärte am Freitag (11.7.2003) die Beseitigung der schlimmsten Armut sei "in einer Generation" möglich. Die Bedingungen dafür seien allerdings ein Schuldenerlass, die Erhöhung der Entwicklungshilfe und der Abbau von Handelshindernissen.
(sam)