Afrikanische Mode begeistert Berlin
Modisch und unkonventionell - in Berlin präsentieren afrikanische Designer Kombinationen aus klassisch chic und traditionell afrikanisch. Viele von ihnen haben sich längst über die Grenzen ihrer Heimat hinweg etabliert.
Modisch, bunt, unkonventionell
Zum dritten Mal findet bei der Berliner Fashion Week eine afrikanische Modenschau statt. Designermode hat sich in Afrika zu einem blühenden Wirtschaftszweig entwickelt. Der "Afro-Style" wird auch in Europa immer beliebter. Für den nigerianischen Designer Samson Soboye ist die Modenschau in Berlin seine erste in Europa.
Von Lagos nach Berlin
Soboye kombiniert traditionelle afrikanische Stoffe mit modernen Schnitten. Der Designer lebt und arbeitet in London und betreibt dort seit 2002 ein eigenes Geschäft. Seine erste Herrenkollektion präsentierte Soboye bereits vergangenes Jahr bei der Lagos Fashion Week.
Mode für Heimkehrer
Schlicht und chic: Die Designs von Nana K. Brenu sind inspiriert von einer neuen Generation afrikanischer Frauen: Afrikanerinnen, die im Ausland gelebt haben und nun zurück in die Heimat gehen. Der ghanaische Modeschöpfer, der selbst in Mailand lebt, präsentiert beim African Fashion Day in Berlin sein Label "1981".
Strick ist chic
Für sein Label MaXhosa kombiniert der Designer Laduma Ngxokolo die traditionelle Anmutung der südafrikanischen Xhosa mit modernen Mustern und hochwertigen Materialen wie Merinowolle und Mohair. Laduma lebt und arbeitet in Kapstadt. Seine gesamte Kollektion lässt er in Südafrika produzieren.
Internationale Anerkennung
Laduma Ngxokolo gilt als einer der talentiertesten Designer seiner Generation. 1986 geboren hat Laduma bereits 2010 den internationalen Design Award in London gewonnen. Seine Kreationen wurden in Großbritannien, Frankreich und Südafrika präsentiert. In der Mode-Metropole Berlin stellen die Models sein Label dieses Jahr zum ersten Mal zur Schau.
Neue Märkte erobern
Parallel zur Fashion Week findet in Berlin die Internationale Modemesse statt. Designer aus aller Welt präsentieren potenziellen Käufern ihre neuen Kollektionen. In diesem Jahr sind dort erstmals afrikanische Modeschöpfer vertreten. Eine gute Gelegenheit, ihr Netzwerk auszubauen und internationale Märkte zu erobern.
Maßanzüge mit Afro-Prints
"Loux der Vintage-Guru" heißt die Marke des namibischen Designers Loux Gebhard. Für seine luxuriös und exzentrisch anmutenden Stücke kombiniert er klassische Maßanzüge mit afrikanischen Drucken. In Ghana wurde Gebhard dieses Jahr zum Designer des Jahres gekürt. Jetzt will er auf den deutschen Markt.
"Eine Sprache"
Knallige Farben und unkonventionelle Muster sind das Markenzeichen von Luox, dem Vintage-Guru. Diese Löwen prangen von einem Jacket seiner neuen Kollektion "One Language": Gebhardt sieht Mode als ein vereinendes Element in der globalisierten Welt.
Von Afrika inspiriert
Auch europäische Designer lassen sich von Afrika inspirieren, zum Beispiel die Österreicherin Lena Hoschek. Die europäische Perspektive gegenüber afrikanischer Mode habe sich gewandelt, sagt Melanie Jones vom Organisationsteam des African Fashion Day: "Die Menschen hier betrachtet sie als etwas, das sie selbst tragen würden."