Airbus hebt ab
13. Januar 2014Der Namenswechsel zum Jahresanfang hatte es bereits angedeutet: Der Flugzeugbauer Airbus ist die zugkräftigste Sparte des Konzerns, der bislang (alt) EADS hieß und nun (neu) Airbus-Group heißt - und er ist heute wichtiger denn je für den Firmenertrag.
Bei der jährlichen Pressekonferenz vermeldete Fabrice Brégier gleich mehrere Rekorde. 2013 sei ein "aktives, erfolgreiches Jahr" gewesen, so der Airbus-Chef. Er und sein Verkaufsdirektor, John Leahy, erinnerten an die wichtigsten Punkte.
Unternehmensrekord bei den Auslieferungen
Allem voran standen die Jets, die 2013 neuen Eigentümern übergeben worden waren: Mit 626 Auslieferungen brach der Konzern den eigenen Unternehmensrekord. "Wir haben ausgeliefert, so viel wir geplant haben, und in einigen Fällen mehr", so Brégier. Wegen eines rückläufigen Marktes verzichtete er für 2014 auf eine Prognose.
Branchenintern liegt Airbus damit allerdings weiterhin hinter dem Konkurrenten Boeing, der 648 Jets auslieferte.
Jedoch: Von den "üblichen Schwierigkeiten" abgesehen, gehe es Airbus "extrem gut", meint der Luftfahrtexperte Jens Flottau im Gespräch mit der DW. Es habe noch nie eine so große Anfrage gegeben. "Die Probleme, die Airbus hat, liegen eher darin, so viele Flugzeuge auch wirklich bauen zu können - aber das sind natürlich Luxusprobleme."
Wachstumsmarkt Asien
Bei den Bestellungen verzeichnete Airbus einen Spitzenwert: 1503 Flugzeuge sind bestellt, wenn man die branchenüblichen Abbestellungen herausrechnet - 80 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dieser "gigantische Zuwachs" hat selbst Branchenexperten überrascht. "Zu Beginn des Jahres 2013 ist Airbus noch davon ausgegangen, rund 600 Flugzeuge zu verkaufen", so Flottau, "und nun sind es fast 1000 mehr geworden."
Die größten Aufträge sind aus dem asiatischen Raum eingegangen. "Während die Märkte in Europa stagnieren, ist Asien für Flugzeughersteller der wichtigste Wachstumsmarkt", erklärt Flottau.
Mit Aufträgen für insgesamt 5559 neue Maschinen kann Airbus zur Zeit zuversichtlicher als jeder andere Flugzeugbauer in die Zukunft blicken. Das Unternehmen wäre bereits damit die nächsten neun Jahre ausgelastet.
Die Arabischen Emirate haben 50 "Superjumbos" des Typs A 380 bestellt - des größten serienmäßig produzierten zivilen Verkehrsflugzeuges. Die Japan Airlines wiederum hat 31 der neuen Langstreckenflugzeuge A 350 angefordert. Dennoch seien "alle Bestellungen gleichwichtig", betonte Brégier.
Preisanpassung nach oben
Mit dem Erfolg kommt nun auch eine Verteuerung der gesamten Produktpalette: Um 2,6 Prozent hat Airbus die Preise erhöht. Damit wolle man "den unschlagbaren Wert unserer modernen, treibstoffeffizienten Flugzeugfamilie" unterstreichen, so Verkaufschef John Leahy.
Ein Risiko sieht Flottau noch in den letzten Testreihen des A 350, die Ende 2014 stattfinden werden. Sollten die reibungslos verlaufen und die Produktion erst rentabel geworden sein, stehe spätestens für 2016 zu erwarten, "dass das Wachstum nochmals deutlich anzieht".