Alexander Gerst im Außeneinsatz
Nach vier Monaten in der Internationalen Raumstation (ISS) war der deutsche Astronaut Alexander Gerst am Dienstag (7.10.2014) erstmals im freien All. Mit dabei: NASA-Astronaut Reid Wiseman.
Perspektivenwechsel
Vier Monate konnte Alexander Gerst in der relativen Sicherheit der Internationalen Raumstation verbringen. Am Dienstag (7.10.2014) ging es raus - ins freie All. Eine der drei Aufgaben: Der Roboterarm, der hier zu sehen ist, bekam ein Modul, welches dazu dient, den Arm auch dann noch mit Energie zu versorgen, wenn er von einem Ort zum anderen verlagert wird.
Nur für Schwindelfreie
Solch einen Ausblick konnten Gerst und sein Kollege Reid Wiseman auch schon von innerhalb der ISS genießen. Aber wenn es keine Wand mehr zwischen Astronaut und dem Erdboden gibt, fühlt es sich wohl doch etwas anders an: Bleibt da noch ein Blick für die Schönheiten der Natur, oder konzentrieren sich die Astronauten eher ganz auf ihre zweite Aufgabe: Die Entsorgung einer Kühlpumpe?
Kein Problem
Alexander Gerst ist jedenfalls schwindelfrei - und war von Anfang an zuversichtlich, dass alle Aufgaben gelingen. So kam es dann auch: Die defekte Kühlpumpe wurde an einem endgültigen Ort fest installiert. Während Wiseman den neuen Einbauort vorbereitete, holte Gerst die Pumpe von ihrem bisherigen Platz ab.
Gründliche Vorbereitungen
Damit bei einem Raumspaziergang alles nach Plan läuft, sind gründliche Vorbereitungen nötig. Hier kontrolliert Wiseman seinen Anzug. Nichts durfte dem Zufall überlassen werden. Die intensive Vorbereitungsphase, an der die Kontrollzentren in Houston und Moskau beteiligt sind, begann bereits vor zwei Wochen.
Dekompressionsphase vor dem Ausstieg
Ähnlich wie Taucher, die aus großen Wassertiefen aufsteigen, gehen die Astronauten vor, bevor sie sich aus der Druckkammer der ISS in die druckfreie Umgebung des Weltalls begeben. Sie atmen über zwei Stunden vor dem Ausstieg reinen Sauerstoff, um den Stickstoff, der im Blut gelöst ist, abzuatmen.
Fitness ist alles
Sechs Stunden dauerte der Weltraumspaziergang. Dafür muss man sich schon an Bord der ISS fit halten - zum Beispiel mit so einem Trainingsgerät. Die Arbeit außerhalb der Station ist jedenfalls nicht leicht. Einmal in 90 Minuten umrundet die ISS die Erde. In dieser Zeit kommt ein Astronaut aus gleißendem Sonnenlicht in absolute Dunkelheit, sodass er nur noch mit Taschenlampe arbeiten kann.
Der Ausblick entschädigt für die Mühe
Die beiden Astronauten waren schneller mit ihren Aufgaben fertig als ursprünglich geplant. Da hatten sie wohl noch etwas Zeit, den Ausblick zu genießen. Allerdings gab es auch so noch genug Kleinigkeiten außerhalb der ISS zu erledigen: Etwa herumfliegende Kabel sauber zu verlegen oder andere Ausrüstungsteile zu warten.