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Gesellschaft

Alle Jahre wieder

24. Dezember 2019

Christen in aller Welt feiern das Weihnachtsfest. Im Heiligen Land zog die traditionelle Prozession von Jerusalem nach Bethlehem. Führende Kirchenvertreter bringen ihre Botschaften unters Kirchenvolk.

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Bethlehem | Weihnachtsfeierlichkeiten vor der Geburtskirche
Bild: picture-alliance/dpa/M. Mohammed

Mit dem feierlichen Einzug von Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (Artikelbild) haben in Bethlehem die diesjährigen Weihnachtsfeiern begonnen. Das Oberhaupt der Lateinischen Christen im Heiligen Land war zuvor von der Jerusalemer Altstadt aus mit einem Autokonvoi in die knapp zehn Kilometer entfernte Geburtsstadt Jesu gefahren.

Für das letzte Wegstück durch die frisch restaurierte "Starstreet", das der Italiener zu Fuß zurücklegte, brauchte die Prozession rund zwei Stunden, bis sie den Krippenplatz erreichte. Zahlreiche einheimische und ausländische Besucher säumten den Weg und begrüßten den Patriarchatsleiter mit Jubel.

Westjordanland Bethlehem | Besucher zündet Kerze in der "Church of Nativity" Geburtskirche
Weihnachtliche Stimmung in der Geburtskirche: Sie wurde über der als Geburtsort Jesu angesehenen Grotte errichtetBild: picture-alliance/AP Photo/M. Mohammed

Vom Krippenplatz aus zog der Erzbischof zusammen mit Bürgermeister Anton Salman sowie weiteren Politik- und Kirchenvertretern zur Feier der Vesper in die katholische Katharinenkirche neben der Geburtskirche. An der Mitternachtsmesse dort will auch wieder Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnehmen.

In Rom soll am Abend Papst Franziskus die Christmette zelebrieren - im Beisein vieler tausend Gläubiger im Petersdom und auf dem Petersplatz. Für Franziskus, der in der vorigen Woche 83 Jahre alt wurde, ist es die siebte Weihnachtsfeier als Oberhaupt der katholischen Kirche. Den traditionellen päpstlichen Segen "Urbi et Orbi" spendet der Papst dann am Mittwoch, dem ersten Weihnachtstag.

Christmette im Petersdom - Papst Franziskus
Wurde 2013 zum Papst gewählt: Franziskus bei der Christmette im Petersdom (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Tarantino

"Fest der grenzenlosen Hoffnung"

In Deutschland verbreiteten Vertreter der beiden großen Kirchen ihre Weihnachtsbotschaften. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sprach von einem unruhigen Jahr 2019, in dem "Spannungen, Polarisierungen, Unsicherheiten und Ängste" gewachsen seien.

"Irgendwie spüren wir, dass eine alte Welt vergeht, aber das, was kommt, wird noch nicht wirklich sichtbar und löst deshalb Sorgen und Ängste aus", erklärte Marx. Im Zentrum der Sorgen stehe bei vielen das Wohl des Planeten, so der Münchner Erzbischof. Wer die weihnachtliche Botschaft ernst nehme, müsse sich für das Wohl der Menschen und der Umwelt einsetzen und dürfe nicht mehr nur das eigene Ich, die eigene Nation und die eigenen Interessen im Sinn haben.

Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx
Sprechen für die großen Kirchen in Deutschland: Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (l.) und Kardinal Reinhard MarxBild: picture-alliance/dpa/H. Tittel

Des Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bezeichnete Weihnachten als ein "Fest der grenzenlosen Hoffnung". Mit der Geburt Jesu habe die Liebe Gottes menschliche Gestalt angenommen. Diese Botschaft lasse selbst Menschen nicht kalt, "die mit Religion eigentlich gar nichts anfangen können", sagte Bedford-Strohm. Sie verbinde Menschen ganz unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten, denn Gott sei nicht zuerst Deutscher oder Chinese, Amerikaner oder Afrikaner geworden, "sondern einfach Mensch".

wa/ni (kna, eps, dpa)