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Alltägliche Gefahr in Kolumbien

José Ospina Valencia2. Mai 2006

In einigen Ländern der spanischsprachigen Welt gehört der gewaltsame Tod von Journalisten zum Arbeitsalltag. In Kolumbien fällt zum Beispiel jeden Monat ein Mitarbeiter der Medien einem Mord zum Opfer.

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"Wenn die Welt versteht, was in dem komplexen und gefährlichen kolumbianischen Konflikt vor sich geht, haben wir als Journalisten von "Medios para la Paz" (Medien für den Frieden, die Red.) etwas erreicht." Das sagt Gloria Ortega, Direktorin von "Medios para la Paz", eine Nichtregierungsorganisation in Kolumbien, die Journalisten für die Arbeit an der heimischen "Kriegsfront" vorbereitet. Am 3. Mai bekommt die Organisation in Barcelona den Katalunienpreis für Pressefreiheit

Hohes Risiko

"Ein Interview mit einem der Gewaltakteure, sei es die Guerrilla oder die paramilitärischen Gruppen, kann den Tod bedeuten, weil der jeweilige Gegner es nicht akzeptiert", sagt Frau Ortega.

Hilfe aus Europa

Deutschland sei das erste Land gewesen, das an die Arbeit von "Medios para la Paz" geglaubt habe und die Organisation am Anfang sehr unterstützt habe. "Deutschland und die Europäische Union könnten uns insbesondere weiter helfen, indem sie ein wachendes Auge auf die Erhaltung der Pressefreiheit in Kolumbien halten", sagt Frau Ortega. "Es ist sehr wichtig, dass die Bedingungen, unter denen kolumbianische Journalisten arbeiten müssen, bekannt sind, verurteilt und verbessert werden. Denn weder der Staat noch die großen Medien-Unternehmen garantieren eine würdige Ausübung des Berufes."

Alltägliche Bedrohung

"In einem Land, wo die Demokratie ständig in Gefahr ist, wird die Bedeutung unserer Medienarbeit von ungeahnter Wichtigkeit", sagt sie. "Kolumbien ist Land, wo jeden Tag Journalisten bedroht werden." Laut Angaben der Sociedad Interamericana de Prensa (Interamerikanischer Pressebund) wurden in den vergangenen zehn Jahren in Kolumbien 114 Journalisten und Medienleute ermordet.