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Amerikanische Investoren engagieren sich in Ost-Deutschland

Monika Lohmüller13. Juli 2006

US-Präsident Bush ist auf Einladung von Angela Merkel zu Gast in Ost-Deutschland. Bei ihren Gesprächen dürfte es auch um Wirtschaftskontakte gehen - und darum, was US-Investoren in Ost-Deutschland schätzen und vermissen.

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Ebay hat sich in Deutschland einige hundert Meter vor der Berliner Stadtgrenze angesiedeltBild: picture-alliance/ dpa
Blick auf den Erweiterungsbau von AMD, Advanced Micro Devices, in Dresden am Freitag, 14. Mai 2004
Blick auf den Erweiterungsbau von AMD, Advanced Micro Devices, in Dresden (Archiv-Bild)Bild: AP

Die Firma AMD ist neben Intel ein weltweit führender Hersteller von Computerchips und einer der größten Investoren in Ostdeutschland. AMD hat sich nicht zufällig in Sachsen niedergelassen. Hier gab es schon zu DDR-Zeiten mikroelektronische Industrie. Außerdem sind die Löhne niedriger als in Westdeutschland, der Arbeitsmarkt ist flexibler und gerade in Universitätsstädten wie Dresden gibt es hoch qualifizierte Fachkräfte. AMD sei ein Beispiel dafür, dass die neuen Bundesländer für internationale Unternehmen attraktiv seien, sagt Bundesminister Tiefensee.

Milliarden fließen

Rund 400 Firmen aus den USA haben sich nach der Wende in Ostdeutschland angesiedelt, vom Chemie-Konzern Dow Chemical über das Internetauktionshaus E-Bay und den Autobauer General Motors bis hin zum Getränkeriesen Coca-Cola und dem Reifenhersteller Goodyear. Auch viele kleinere Firmen haben in den neuen Bundesländern Wurzeln geschlagen. Insgesamt investierten amerikanische Unternehmen in Ostdeutschland bislang 17 Milliarden Euro. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und den neuen Bundesländern seien exzellent, sagt Botschafter Timken: "Die USA sind der wichtigste Investor in den ostdeutschen Ländern. Amerikanische Firmen beschäftigen hier fast 40.000 Menschen. Wir Amerikaner sind also ein wichtiger Teil der ostdeutschen Wirtschaft."

Schmackhaft sind die neuen Bundesländer für die ausländischen Investoren auch wegen der staatlichen Subventionen. Europäische Union, die Bundesrepublik und die ostdeutschen Länder selbst locken mit Investitionszulagen und Steuervergünstigungen.

Kritik am Bürokratismus

Doch Aufbau-Ost-Minister Tiefensee muss sich auch eine Menge Klagen der Investoren anhören. Manchmal gehe es um Kleinigkeiten wie das Anerkennen amerikanischer Führerscheine in Deutschland oder um Sprachkurse. Vielfach sind es aber auch größere Hindernisse, mit denen investitionswillige Firmen zu kämpfen haben: "Deutschland hat immer noch den Ruf, überbürokratisch zu sein, das heißt zu viele Regelungen, zu lange Wege. Dem müssen wir entgegen treten, und die Bundesregierung tut das durch Entbürokratisierung und Planungsbeschleunigung."

Der amerikanische Chip-Hersteller AMD hat sein Engagement in Sachsen nicht bereut. Der Standort sei international konkurrenzfähig, sagt AMD-Chef Hans Deppe. Er blickt positiv in die Zukunft - trotz schwieriger Marktbedingungen: "Wir stehen in der Halbleiterindustrie in einem globalen Wettbewerb. Das spielt sich nicht allein in der EU ab. Hier stehen Asien, Europa, USA in einem Wettbewerb, und zwar in einem knallharten Wettbewerb. Aber das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht. Das, was hier im Mikroelektronik-Cluster in Sachsen aufgebaut worden ist, das hat noch so viel Potenzial, dass wir noch einiges an Wachstum in Zukunft sehen werden, da bin ich mir ganz sicher."

Anteil des deutschen Steuerzahlers

Einen ordentlichen Wachstumsschub hat AMD bereits hingelegt: Der Chiphersteller hat kürzlich angekündigt, weitere 2,5 Milliarden Dollar in sein Dresdner Werk zu stecken. 500 Millionen davon schießen allerdings die deutschen Steuerzahler hinzu - in Form von Investitionszulagen.