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Angriff auf US-Botschaft in Syrien

12. September 2006

Bei einem Terroranschlag auf die amerikanische Botschaft in Damaskus sind nach offiziellen Angaben vier Menschen getötet worden. Die Attentäter hatten vor dem Botschaftsgebäude eine Autobombe gezündet.

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Sicherheitskräfte und Feuerwehrleute vor der Botschaft in DamaskusBild: AP

Islamische Extremisten haben am Dienstag (12.9.2006) die US-Botschaft in Damaskus angegriffen. Syrische Anti-Terror-Einheiten erschossen drei Bewaffnete und brachten die Situation unter Kontrolle, wie das Innenministerium mitteilte. Bei dem vierten Todesopfer handele es sich um den Angehörigen einer Anti-Terror-Einheit, der von den Terroristen getötet worden sei. Zudem wurden mindestens 14 weitere Menschen bei dem Angriff verletzt. Die syrische Regierung sprach von einem Terrorangriff.

Nach Angaben von Innenminister Bassam Abdel Madschid wurde ein vierter Angreifer leicht verletzt. Er werde nun vernommen, hieß es. US-Diplomaten kamen nach Angaben eines Botschaftssprechers nicht zu Schaden. Nach Angaben eines Mitarbeiters der nahe gelegenen chinesischen Botschaft wurde ein chinesischer Diplomat von einem Streifschuss leicht verletzt.

In Washington bestätigte ein Sprecher des US-Außenministeriums den Angriff. Die syrischen Behörden hätten reagiert und seien vor Ort, sagte der Ministeriumssprecher Kurtis Cooper.

Handgranaten und Sprengstoff

Die vier Islamisten versuchten nach Angaben des staatlichen Fernsehens, das stark gesicherte Botschaftsgebäude mit Hilfe von automatischen Waffen, Handgranaten und mindestens einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug zu stürmen. Offenbar gelang es ihnen aber nicht, die Absperrungen vor dem Gelände zu überwinden.

Über den genauen Ablauf des morgendlichen Angriffs gab es unterschiedliche Darstellungen. Das syrische Fernsehen berichtete von einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug, das aber nicht zur Explosion gebracht worden sei. Die Bombe sei entschärft worden. Ein Augenzeuge schilderte dagegen, die Angreifer seien aus einem Fahrzeug gesprungen, hätten die syrischen Wachleute vor der Botschaft beschossen und den Wagen in die Luft gesprengt. Fernsehbilder zeigten sowohl ein ausgebranntes Fahrzeug als auch einen Wagen mit Sprengstoff.

Spannungen zwischen Syrien und USA

Die Beziehungen zwischen Damaskus und Washington sind seit Jahren angespannt. Die Regierung von US-Präsident George W. Bush wirft der Führung unter Staatspräsident Baschar al-Assad vor, sie unterstützte Extremisten im Irak, im Libanon und den Palästinensergebieten. Die US-Regierung hatte ihren Botschafter im vergangenen Jahr nach der Ermordung des syrienkritischen früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri aus Damaskus abgezogen.

Der Krieg zwischen der Hisbollah und Israel hat den Antiamerikanismus in Syrien noch weiter angefacht. Dort kam es bereits zuvor zu Übergriffen islamischer Extremisten. Im Juni kamen bei einem Feuergefecht in der Nähe des Verteidigungsministeriums fünf Menschen ums Leben. (ana)