Angriff aufs Kulturerbe - Die Zerstörungswut des IS
Palmyra war einst eine blühende Oasenstadt. Nach dem Wüten von IS-Terroristen, ist nur eine Trümmerwüste geblieben. Der Wiederaufbau wird schwierig. Weltweit haben viele Weltkulturstätten das gleiche Schicksal erlebt.
Früher und Heute
Von der antiken Oasenstadt Palmyra, die durchzogen war von prächtigen Tempeln, Säulenalleen und Thermen ist nicht viel übrig geblieben. 2015 machte die IS-Terrormiliz diesen kostbaren Baal-Tempel dem Erdboden gleich. Der libanesische Fotograf Joseph Eid, dessen Bilder derzeit im Kestner-Museum ausgestellt sind, hält sein Foto von 2014 vor die Ruinen. Die UNESCO konnte die Stadt nicht schützen.
Ein Trümmerfeld
Auch andere Stadtteile der eigentlich geschützten UNESCO-Kulturerbestätte in Palmyra sind der Zerstörungswut der marodierenden IS-Milizen zum Opfer gefallen. Diese Aufnahmen sind im März 2016 gemacht worden. An Wiederaufbau ist erstmal nicht zu denken.
Patrouillen durch Palmyra
Inzwischen haben syrische Regierungs-Truppen die Stadt Palmyra wieder zurückerobert. Seit März 2017 fahren täglich militärische Patrouillen durch die Ruinen - zum Schutz vor weiteren Angriffen der IS-Terrormilizen, die zum zweiten Mal mit Hilfe russischer Luftangriffe zurückgeschlagen werden konnten. Das Bild zeigt die Reste des antiken Triumphbogens, der weitgehend zerstört ist.
Mar Elian in Syrien
Die antike Klosteranlage Mar Elian, die von Christen südöstlich der Stadt Homs gebaut worden ist, war ebenfalls ein prächtiges Bauwerk, das unter dem Schutz der UNESCO-Welterbe-Verordnung stand. Trotzdem blieb auch dieses Kulturgut von den IS-Milizen nicht verschont.
Zerstörung und Propaganda
Die Echtheit diese Szene konnte nicht eindeutig bestätigt werden. Das Bild ist ein Screenshot eines Propagandavideos der Terrormiliz "Islamischer Staat", das angeblich zeigt, wie IS-Kämpfer mit Bulldozern die Mauern der Klosteranlage von Mar Elian einreißen. Inzwischen wurde die Stadt al-Qaryatain von der syrischen Armee zurückerobert und das Kloster soll wieder aufgebaut werden.
Al-Hadra im Irak
Anfang 2015 zerstörten IS-Milizen auch Teile der antiken Stadt Al-Hadra - ehemals Hauptstadt des ersten arabischen Königreiches - die hier vor dem Angriff zu sehen ist. Jahrtausende alte Statuen aus assyrischer Zeit in der nordirakischen Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive wurden ebenfalls eingerissen. Die historische Stadt Nimrud sollen die Dschihadisten mit Bulldozern überfahren haben.
Bamiyan-Tal: Zerstörung durch die Taliban
2001 zertrümmerten die afghanischen Taliban die Buddhastatuen von Bamiyan, die im 6. Jahrhundert aus dem roten Sandstein gemeißelt wurden. Auch sie konnten nicht von der UNESCO oder der Weltgemeinschaft geschützt werden. Zurückblieben nur die leeren Höhlen. Inzwischen werden die über 50 Meter hohen Stauen mit Hilfe von 3D-Druckern rekonstruiert.
Timbuktu in Mali
Diese Minarette aus Lehm, wie sie in Mali in dieser Bauweise häufig zu sehen sind, zerstörten die IS-Truppen 2012. Inzwischen sind die religiösen Gebäude nach historischem Vorbild wieder aufgebaut worden. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat die Zerstörung von Weltkulturerbe inzwischen bei einem Prozess gegen einen Islamisten unter Strafe gestellt.