Angstgegner Italien
Der Ball ist rund, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, der nächste Gegner ist immer der schwerste und Deutschland kann - wenn es drauf ankommt - nicht gegen Italien gewinnen. Zumindest bis jetzt ...
Eine Bilanz des Grauens
Deutschland kann einfach nicht gegen Italien gewinnen. Achtmal trifft man bei WM- oder EM-Endrunden aufeinander, aber nie heißt der Sieger am Ende Deutschland. Für die DFB-Kicker stehen vier Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Gegen keine andere Nation spielte der vierfache Weltmeister so erfolglos wie gegen Italien.
Der letzte Test macht Hoffnung
Im März dieses Jahres dann endlich der erste Sieg gegen Italien nach 21 Jahren. Kroos, Götze (Bild), Hector und Özil schießen die Tore zum 4:1 in München. Und das mit einer halben B-Mannschaft. Schade nur, dass es um nichts geht. Anders als jetzt in Bordeaux. Aber Serien sind dazu da, um gebrochen zu werden!
Muskulöses Schreckgespenst
Bestimmt wachen Mats Hummels, Holger Badstuber und Philipp Lahm immer noch nachts ab und zu schweißgebadet auf, weil sie mal wieder den Mario-Balotelli-Albtraum haben. Beim 2:1-Sieg der Italiener im EM-Halbfinale 2012 schießt der bullige Stürmer die Deutschen fast im Alleingang ab und aus dem Turnier.
Falsche Taktik
Deutschland ist bei diesem Duell ohne Chance, was hinterher vor allem Joachim Löw zur Last gelegt wird. Der Bundestrainer hat extra einige taktische Umstellungen vorgenommen, um das Übergewicht der Italiener im Mittelfeld auszugleichen. Ein Schuss, der voll nach hinten losgeht.
Spielverderber
Schon zuvor, bei der Heim-WM der Deutschen 2006, soll im Halbfinale endlich der Italien-Fluch überwunden werden. Das Spiel im Dortmunder Westfalenstadion läuft nicht schlecht, es geht in die Verlängerung, doch dann schlägt Fabio Grosso zu. Er erzielt das späte 1:0 und versetzt die Deutschen in Schockstarre.
Aus der Traum
Am Ende heißt es 2:0 für die Squadra Azzurra. Die Gäste aus Italien feiern den Finaleinzug und später sogar den WM-Titel. Deutschland muss dagegen den Traum vom WM-Titel im eigenen Land nach der Niederlage von Dortmund beerdigen und sich ein weiteres Mal geschlagen geben. Benvenuti im Tal der Tränen, tedeschi!
Bittere Lektion
Bereits ein paar Monate zuvor verliert Deutschland ein Testspiel gegen die Italiener. Zwar geht es nicht um Ausscheiden oder Weiterkommen, doch das 1:4 in Florenz ist eine Blamage für die chancenlose DFB-Elf. Bundestrainer Jürgen Klinsmann gerät in die Kritik, darf aber weitermachen und führt sein Team schließlich auf WM-Platz drei.
Kein Land in Sicht
Ähnlich unterlegen sind die Deutschen beim WM-Finale 1982 in Madrid. Der Europameister, dessen Team eher aus Fußball-Arbeitern besteht, geht gegen die flinken Italiener um Bruno Conti und Paolo Rossi mit 1:3 unter. Mal wieder hat es nicht gereicht, Italien ist zu stark und wird zu Recht Weltmeister.
Würdiger Gegner
Die einzige "Auszeichnung", die sich die deutsche Elf je gegen Italien verdient: Sie wirkt beim "Jahrhundertspiel" mit, dem WM-Halbfinale 1970 in Mexiko. Am Ende heißt es 4:3 nach Verlängerung - natürlich für Italien.
Torloser Auftakt
Das erste Aufeinandertreffen in einem Turnier: Bei der WM 1962 in Chile treffen Deutschland und Italien schon in der Gruppenphase aufeinander. Stürmer Hans Schäfer (rechts vorne) kann den italienischen Spielführer und Torhüter Lorenzo Buffon (l.) ebenso wenig bezwingen wie Uwe Seeler. Buffon? Richtig: Lorenzo ist der Cousin eines Großvaters des aktuellenNationaltorhüters Gianluigi Buffon.