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Serbien und Kosovo reden miteinander

8. Oktober 2013

Von einer Entspannung zwischen Serbien und dem Kosovo kann noch nicht die Rede sein. Aber vielleicht sind sich beide Seiten bei einem Treffen in der Nacht in Brüssel etwas näher gekommen.

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Die neuen Fahnen des Kosovo in Pristina (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Regierungschefs von Serbien und dem Kosovo haben bei dem Treffen in Brüssel versucht, die Spannungen zwischen ihren Ländern abzubauen. Geladen hatte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Diese habe "ein wichtiges und nützliches Treffen" mit den beiden Politikern gehabt, teilte Ashtons Sprecherin über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Einzelheiten nannte sie zunächst nicht.

Die albanisch geführte Kosovo-Regierung hatte vergangene Woche ein Einreiseverbot für serbische Spitzenpolitiker verhängt. Im Vorfeld der für den 3. November geplanten Kommunalwahl im Kosovo sorgte sie damit für neuen Ärger in den ohnehin angespannten Beziehungen zu Serbien.

Radioberichten zufolge bezeichnete Serbiens Regierungschef Ivica Dacic das Treffen in Brüssel als "eines der erfolgreichsten" bislang. Serbischen Politikern werde während des Kommunalwahlkampfes Zugang zum Kosovo gewährt. Der Staatssender TV RTS zitierte Dacic mit den Worten: "Wir haben uns darauf geeinigt, einen Mechanismus einzurichten, der serbischen Funktionären erlauben wird, ungehindert Kosovo zu besuchen."

Ivica Dacic
Serbiens Regierunsgchef Ivica DacicBild: picture-alliance/Photoshot

Konstruktiv - oder mehr?

Etwas anders klang das von der anderen Seite. Kosovos Ministerpräsident Hashim Thaci beschrieb das Treffen als "konstruktiv", fügte aber etwas unklar hinzu: "Über Besuchsanträge werde im Einklang mit dem Verfahren entschieden."

Die für November geplante Kommunalwahl im Kosovo ist der Kern der EU-Vermittlung in der früheren serbischen Provinz. Mit Hilfe der Wahl soll sich die serbische Minderheit in den fast nur noch von Albanern bewohnten Staat Kosovo einfügen und im Gegenzug eine weit gefasste Selbstverwaltung bekommen.

Die Normalisierung der Beziehungen der beiden Länder gilt als Voraussetzung für Beitrittsgespräche zwischen der EU und Serbien. Für Serbiens frühere Provinz Kosovo geht es hingegen um ein Assoziierungsabkommen mit der EU. Das Kosovo erklärte sich 2008 für unabhängig.

ml/wa (dpa, rtr)