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Annan und Schröder kritisieren USA

Nina Werkhäuser11. Dezember 2003

UN-Generalsekretär Kofi Annan traf am Donnerstag (11.12.) in Berlin mit Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen. Dabei ging es vor allem um die Entwicklung im Irak.

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UN-Generalsekretär Kofi Annan und Bundeskanzler Gerhard SchröderBild: AP


Der Irak-Krieg hat neue Verstimmungen in das deutsch-amerikanische Verhältnis gebracht: Bundeskanzler Gerhard Schröder nutzte die gemeinsame Pressekonferenz mit UN-Generalssekretär Kofi Annan, um sich über die jüngste Entscheidung der US-Regierung zu beklagen: Demnach sollen Länder, die sich gegen den Irak-Krieg ausgesprochen hatten, von Aufträgen beim Wiederaufbau ausgeschlossen werden. Ein stabiler Irak liege im allgemeinen Interesse, sagte der Bundeskanzler, und deshalb mache es auch wenig Sinn, darüber zu diskutieren, wer sich im einzelnen wirtschaftlich am Wiederaufbau beteiligen kann und wer nicht.

Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach von einer "unglücklichen Entscheidung". Wie der Kanzler plädierte für eine Vereinigung der Kräfte um den Irak zu stabilisieren: "Unsere Handlungen sollten zusammenführen und nicht trennen."

Die Rolle der UNO im Irak

Kofi Annan erläuterte auch die Pläne der UN für ihr künftiges Engagement im Irak. Von Büros in Zypern und Amman aus will die UN ihre Arbeit für den Irak koordinieren und vor allem die Entwicklung der Sicherheitslage beobachten. Wenn diese sich verbessere, könnten seine Mitarbeiter in den Irak zurückkehren, sagte Annan. Nach dem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen in Bagdad mit 22 Toten hatten die UN ihre internationalen Mitarbeiter aus dem Irak abgezogen. Noch sei die Rolle, die die UN künftig dort spielen könnten, unklar.

"Aber ich habe auch um Klarheit gebeten, und die muss von der Kriegs-Koalition und dem irakischen Regierungsrat kommen. Sie müssen sagen, welche Rolle die UN in der Übergangszeit spielen soll. Das ist die Zeit von jetzt bis Ende Juni, wenn eine vorläufige irakische Regierung eingerichtet werden soll. Das Dokument, das sie unterzeichnet haben, sagt nichts über die Rolle der UN. Ich hoffe, diese Klarheit bekommen wir noch."