1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Anschlag nach der Messe

25. November 2012

Wieder Nigeria, wieder eine Kirche: Bei zwei Bombenanschlägen im Norden des Landes sind etliche Menschen getötet oder verletzt worden. Die Sprengsätze explodierten kurz nach einem Gottesdienst.

https://p.dw.com/p/16pcg
Landkarte Nigeria (Grafik :DW)
02.10.2012 karte nigeria

Die Explosionen der Autobomben auf einem Kasernengelände in der Stadt Jaji nördlich von Abuja rissen nach unterschiedlichen Berichten zwischen neun und elf Menschen in den Tod. Etwa 30 Menschen wurden verletzt.

Kurz nach dem Ende des sonntäglichen Gottesdienstes hatte ein mit Sprengstoff beladener Bus das protestantische Kirchengebäude gerammt. Minuten später detonierte ein vor dem Gotteshaus abgestellter Wagen, wie ein nigerianischer Militärsprecher bekannt gab. Die Urheber des Anschlags im Bundesstaat Kaduna sind noch nicht bekannt.

Kaduna liegt in der Grenzregion zwischen dem christlich geprägten Süden und dem mehrheitlich islamischen Norden des westafrikanischen Landes. In den vergangenen Monaten hatte es zahlreiche Attacken auf Kirchen der Region gegeben, die durch die islamistische Terrorgruppierung Boko Haram verübt wurden. Im Oktober wurden bei einem Bombenanschlag auf eine katholische Kirche in Kaduna sieben Menschen getötet.

Boko Haram heißt "Westliche Bildung ist Sünde"

Boko Haram verübt seit 2009 Anschläge und Morde in Nigeria. Nach Angaben der nigerianischen Regierung sollen der Gruppe etwa 1.400 Menschen zum Opfer gefallen sein. Die radikal-islamische Bewegung kämpft mit terroristischen Methoden für die Einführung des islamischen Rechts im Norden Nigerias. Die Gruppe steht nach eigenen Angaben in engem Kontakt mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und gilt als größte Gefährdung für die innere Sicherheit Nigerias. Angriffsziele sind vor allem Kirchen, Polizeistationen und Militärposten. Zunehmend sind auch gemäßigte Muslime und Moscheen ihre Ziele.

Rund die Hälfte der 170 Millionen Einwohner im bevölkerungsreichsten Landes Afrikas sind Muslime, etwa 40 Prozent bekennen sich zum Christentum.

rb/se (ape, epd, kna, rtr)