Ansturm auf das Schloss Bellevue
9. September 2012Bundespräsident Joachim Gauck hat beim Bürgerfest im Park von Schloss Bellevue zu mehr Engagement für die Gesellschaft aufgerufen. Dazu gehöre auch, eine "Brücke der Freundlichkeit" zu den Mitbürgern zu schlagen, die aus anderen Ländern stammten.
Gauck mahnt: Wählen gehen
Vor mehreren tausend Menschen forderte Gauck in Berlin dazu auf, wählen zu gehen und damit etwas gegen die deutlich gesunkene Wahlbeteiligung in Deutschand zu tun. "Das ist ein Anfang", sagte er. "Dann würden einige, die wir nicht im Parlament brauchen, automatisch draußen bleiben" - so Gauck, der sich damit kritisch auch gegenüber der eigenen Zunft äußerte.
Während am Samstag das Bürgerfest an Gaucks Berliner Amtssitz vor allem für etwa 4.000 ehrenamtlich engagierte Menschen offen war, durften am Sonntag erstmals alle Berliner und Hauptstadtbesucher Gäste sein. Die Menschen warteten zum Teil stundenlang auf Einlass, bei strahlendem Spätsommerwetter kamen deutlich mehr als die erwarteten 10 000.
Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt mussten beim Rundgang durch den Schlosspark hunderte Autogramme geben. "Wenn Sie uns ein bisschen am Leben lassen, wäre es einfacher", sagte der Präsident scherzend zu den drängelnden Massen.
Lob der Bodenständigkeit
Den Bürgern gefiel das neue Konzept des Festes, das sich deutlich von der eher durch Prominente aus Politik und Wirtschaft geprägten Veranstaltung der Vorjahre abhob. "Keine VIPs , sondern wir", lobte ein Berliner kurz und knapp.
haz/sti (dpa, dapd)