Antiheld und Lieblings-Monster: "Der Grüffelo" im Museum
Es gibt Schlangenpüree und Grüffelogrütze für Kinder. Auch Erwachsene werden in der "Grüffelo"-Ausstellung Spaß haben. Das Historische Museum der Pfalz präsentiert die Geschichte des monstermäßig beliebten Kinderbuches.
Gutmütige Monsterfigur: Der Grüffelo
Beim Wandern durch den Wald erfindet die kluge Maus Geschichten, um dem Fuchs, der Eule und der Schlange zu entfliehen, die sie alle fressen wollen. Pfiffig denkt sie sich eine liebenswerte Monsterfigur als Beschützer aus. Und um die Ecke kommt: der Grüffelo. Das Historische Museum Speyer hat sich eine phantasievolle Ausstellung ausgedacht - für die ganze Familie, kuratiert von Cathérine Biasini.
Vater des Grüffelo: Axel Scheffler
Der Zeichner Axel Scheffler (Jg. 1957) stammt aus Hamburg und lebt und arbeitet in London. Mit der britischen Kinderbuchautorin Julia Donaldson entwickelte er 1999 die Bildergeschichten rund um den Grüffelo. Donaldson war Straßenmusikerin und schreibt deshalb gern in Versen - für den Zeichner eine Herausforderung. Deshalb sollte man das Kinderbuch auch auf Englisch vorlesen, rät Kuratorin Biasini.
Ziemlich beste Freunde: Maus und Grüffelo
In ersten Skizzen sei der Grüffelo zu gruselig - und angsteinflößend gewesen, erzählt Axel Scheffler. "Also musste ich ihn runder und kuscheliger zeichnen." Und es kristallisierte sich schnell heraus, dass alle Tiere keine Kleidung verpasst bekamen. "Ehrlich gesagt war ich erleichtert", sagt Scheffler. "Was hätte ich der Schlange denn auch anziehen sollen?"
Weltweit übersetzt
Als Kinderbuch-Klassiker ist "Der Grüffelo" in 85 Sprachen übersetzt. In den unterschiedlichsten Ländern der Erde funktioniert die Antihelden-Geschichte mit der mutigen Maus und dem gutmütigen Zottelmonster. Für Kinder sind Geschichten, die zeigen, dass man nicht groß und stark sein muss, um mutig zu sein, Herzensnahrung. Egal ob in Europa, den USA oder den Krisenregionen dieser Welt.
"Die hässlichen Fünf"
Kinder lieben in ihren Kinderbüchern vor allem die Figuren und Tiere, die nicht der positiven Norm der Erwachsenen entsprechen. "Die Olchies", stinkend und hässlich wie die Nacht, leben am liebsten auf der Müllhalde oder in ihrem stinkigen Zuhause. "Die hässlichen Fünf", ebenfalls gezeichnet von Axel Scheffler, (Bild) mischen sehr un-nett die Tierwelt in der Savanne auf.
Grüffelo-Merchandising
Wie bei allen weltweit beliebten Kinderbuch-Figuren hat die Merchandising-Industrie auch den Grüffelo als vermarktbare Lieblingsfigur der Kinder entdeckt - und ausgeschlachtet. Seit 20 Jahren gibt es rund um die Monstergeschichten auch Grüffelo-Tassen, T-Shirts, Mützen, Stifte und seit 2019 auch Briefmarken zum 20. Jubiläum: "Der Grüffelo. Es gibt ihn doch...", steht auf ihnen.
Lieblingshelden: Maus und Grüffelo
Auch wenn sein Lieblingsschmaus "Butterbrot mit Maus" ist, hat der Grüffelo nur Gutes im Sinn mit seiner kleinen Spielkameradin Maus. In der Familienausstellung im Historischen Museum der Pfalz dürfen sich die Kinder als Tiere verkleiden und selbst Schlangenpüree und Grüffelogrütze kochen. Die Ausstellung bietet bis zum 14. Juni 2020 Einblick in die künstlerische Welt der Kinderbuchfigur.