Arabischer Booker-Preis für Ibrahim Nasrallah
25. April 2018Der Veranstalter teilte am Dienstagabend (24.04.) in Abu Dhabi mit, dass Ibrahim Nasrallah den Internationalen Preis für Arabische Romanliteratur (IPAF) für seinen Roman "Der zweite Krieg des Hundes" erhält. Der IPAF ist auch als "arabischer Booker-Preis" bekannt. Die Geschichte handelt von einem Mann namens Rashid, der in einem namenlosen Land der Zukunft von einem Regimekritiker zu einem materialistischen und skrupellosen Extremisten wird.
Sein Werk handle von Extremismus und blindem Töten, so Nasrallah. "Solch ein Extremismus ist nicht auf dunkle Organisationen beschränkt, sondern erfasst auch viele Individuen und Organisationen, die Toleranz sowie Akzeptanz von Meinungsfreiheit und Glauben einfordern", fügte der 1954 geborene Schriftsteller hinzu. Extremismus erstrecke sich auch auf viele arabische Regierungen, die ihn gegen ihre eigenen Bürger praktiziert hätten, bevor extremistische Organisationen damit anfingen.
Die Rohheit des menschlichen Wesens
Nasrallah hat bisher 14 Gedichtsammlungen und 16 Romane veröffentlicht. Die Jury hob hervor, Nasrallah porträtiere "die Rohheit des menschlichen Wesens, seine Gier und Rücksichtslosigkeit gegenüber Moralvorstellungen". In der von Nasrallah beschriebenen Dystopie sei alles möglich - sogar der Kauf und Verkauf von Seelen.
Der arabische Booker-Preis wird seit 2008 alljährlich am Vorabend der Internationalen Buchmesse Abu Dhabi vergeben. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 50.000 US-Dollar. Außerdem wird der Siegertitel ins Englische übersetzt. Der Preis soll dazu beitragen, arabischer Literatur international mehr Aufmerksamkeit zu geben.
Der Literaturpreis wird von der Tourismus-und Kulturbehörde von Abu Dhabi finanziert (Bild links mit Ibrahim Nasrallah: der Vorsitzende Mohamed Khalifa Al-Mubarak) und von der Londoner Stiftung des Booker Prize unterstützt. 2017 gewann der saudi-arabische Autor Mohammed HasanAlwan diesen wichtigsten Preis der arabischen Welt.
pj/ka (dpa)