Arbeiten in der Antarktis
Temperaturen von bis zu -55 Grad Celsius und Monate absoluter Dunkelheit machen das Leben eines Forschers in der Antarktis zur Herausforderung. Doch die Arbeit am Ende der Welt verspricht auch Schönes.
Bewegliche Wissenschaft
Halley VI in der Antarktis war ein Novum: Das erste verschiebbare Forschungslabor der Welt. Das raumschiffartige Gebilde bietet sowohl Wohnraum für die Wissenschaftler als auch hochmodern ausgestattete Labore. Trotz seiner Größe lässt sich Halley VI relativ leicht über den Kontinent bewegen.
Die Dinge ändern sich
Jetzt ist diese Beweglichkeit von Vorteil, denn Halley VI muss umziehen. Nördlich der Forschungsstation hat sich das Eis gespalten – und der Riss im Brunt-Schelfeis wird immer größer. Die Station ist zwar nicht in akuter Gefahr, man fürchtet jedoch, sie könnte weitere Risse verursachen. Im schlimmsten Fall könnten riesige Teile der Eisfläche abbrechen.
Eine Weltall-Wetterstation
Die Forschungsbasis in der Antarktis ist eine riesige Datensammelmaschine, die über Sonneneruptionen, den Ozonabbau, die chemische Zusammensetzung der antarktischen Atmosphäre und über den Klimawandel informiert. Halley VI ist bekannt als die erste Forschungsstation, deren Aufgabe es ist, Ozonlöcher aufzuspüren.
Auf den besten Plätzen
Wer in Halley VI arbeitet, ist nicht nur vom Rest der Welt abgeschnitten. An 105 Tagen im Jahr ist es an diesem Ort der Erde stockfinster. Einziges Trostpflaster: Die spektakulären Polarlichter, die sogenannten Aurora Australis, lassen sich wohl nirgendwo besser beobachten.
Labore auf Skiern
Die Forschungsstation besteht aus acht Modulen. Jedes dieser Module steht auf hydraulischen Beinen, mit speziell angefertigten Skiern als „Füßen“. Jedes Modul kann abgekoppelt und einzeln über den Schnee gezogen werden. Ein Umzug, wie er jetzt bevorsteht, ist so immerhin einfacher.
Eine antarktische Stadthalle
Der große rote Container gehört ebenfalls zur Forschungsstation. Er dient den Wissenschaftlern als Versammlungsort. Im Sommer arbeiten 70 Forscher in den antarktischen Laboren, im Winter sind es nur 16. Hier können sich die Wissenschaftler treffen und mal über etwas anderes nachdenken, als über die Arbeit an diesem einsamen Ort.
Eiskalter Job
Die Wissenschaftler genießen eine herrliche Aussicht und haben spannende Aufgaben – die sie besser drinnen erledigen sollten. In den Wintermonaten weht ein eisiger Wind um Halley VI und die Temperaturen fallen auf -20 Grad Celsius, manchmal sogar bis auf -55 Grad Celsius.