Die sogenannte "Agenda 2010" hat die deutsche Arbeitswelt in den vergangenen 10 Jahren radikal umgebaut und für neue Beschäftigungsformen geöffnet - Minijobs, Teilzeit, Zeitarbeit und befristete Arbeitsverhältnisse. Aus Sicht der Anhänger verhalf das Programm Deutschland zu neuer wirtschaftlicher Stärke und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von über fünf auf unter drei Millionen. Dorothea Topf hat den Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt getroffen, er befürchtet, dass diese Reformen zum Teil wieder zurückgenommen werden. Die Gewerkschafterin Michaela Rosenberger hingegen kritisiert die früheren Reformen als Sozialabbau: Prekäre Beschäftigung, Niedriglöhne, Leiharbeit, Altersarmut - für all das wird die Agenda-Politik verantwortlich gemacht. Einen flächendeckenden Mindestlohn hält sie für unabdingbar.