Brasilien schießt Argentinien in die Krise

Auch der zurückgekehrt Superstar Lionel Messi hat die Talfahrt nicht stoppen können: Vize-Weltmeister Argentinien verlor bei Erzrivale Brasilien klar mit 0:3 (0:2) und kassierte damit den nächsten Tiefschlag auf dem Weg zur WM-Endrunde 2018. Die vom fünfmaligen Weltfußballer des Jahres angeführten Argentinier müssen als Tabellensechster weiter um eines der vier südamerikanischen WM-Tickets bangen, während die Selecao nach dem fünften Sieg in Folge unter Trainer Tite als Spitzenreiter für Russland planen kann.

Wichtiger Sieg für die Fan-Seele

Nachdem Messi zuletzt dreimal verletzungsbedingt fehlte, hatten die nun schon vier Spiele sieglosen Argentinier im Duell mit dem Erzrivalen zunächst mehr Spielanteile und Chancen. Doch Philippe Coutinho (25.) und Neymar (45.) mit seinem 50. Tor im 74. Länderspiel bescherten den Gastgebern eine beruhigende Pausenführung. In der zweiten Halbzeit baute China-Legionär Paulinho (59.) für die nun dominierende Selecao den Vorsprung auf 3:0 aus - ein Sieg an bedeutender Stätte: Das Spiel fand in Belo Horizonte statt, dem Ort des historischen 1:7-Traumas im WM-Halbfinale 2014 gegen Deutschland. Für die brasilianischen Fans war dieser Sieg im ersten Länderspiel in Belo Horizonte seit der als nationalen Schmach empfundenen Pleite eine große Genugtuung.

Der WM-Rekord-Champion führt die Eliminatorias nach elf von 18 Spieltagen mit 24 Punkten an. Uruguay (23) verteidigte mit einem mühsamen 2:1 (2:1) gegen Ecuador (4./17) Platz zwei erfolgreich. Der Tabellendritte Kolumbien (18) verpasste mit einem tor- und trostlosen Remis gegen Chile (17) die Chance, sich von einem direkten Verfolger abzusetzen. Dem amtierenden Copa-America-Sieger Chile steht derzeit als Fünfter vor Argentinien (16) immerhin noch der Umweg über die Play-offs gegen einen Ozeanienvertreter als Weg zur WM-Endrunde offen.

Peru gelingt eine Überraschung

Peru (14) verbesserte vor dem Duell am kommenden Dienstag gegen Brasilien seine Ausgangslage durch ein überraschendes 4:1 (0:1) in Paraguay (15). Damit sind acht von zehn Teams noch im Rennen um eine WM-Fahrkarte, während Venezuela (5) im Tabellenkeller dank eines 5:0 (2:0) mit Bolivien (4) die Plätze tauschte. Für Argentinien geht der steinige Weg Richtung Russland Dienstag daheim gegen Kolumbien und parallel mit einem Blick auf die Partie Chile gegen Uruguay weiter.

jw/asz (mit dpa, sid)