Aschewolken über Hawaii
Das Erdinnere auf Hawaii brodelt. Auf der größten Insel Big Island ist der Vulkan Kilauea ausgebrochen und hat Dutzende Gebäude und Straßen zerstört. Er gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt.
Brodelnder Gefahrenherd
Der Kilauea (auf deutsch "Der Spuckende") ist einer von fünf Vulkanen der Inselgruppe Hawaii im gleichnamigen US-Bundesstaat. Er liegt im Volcanoes-Nationalpark auf der größten Insel Big Island. Am Kilauea gibt es seit 1983 ununterbrochen Eruptionen. Seit dem 3. Mai ist er besonders aktiv und speit bis zu 9000 Meter hohe Aschewolken in die Luft.
Gefahrenzone
Der Nationalpark, in dem sich der Kilauea befindet, ist bereits seit dem 11. Mai vorsorglich geschlossen worden. Normalerweise können Besucher hier aus nächster Nähe das Geschehen des Vulkans beobachten. Der Kilauea erzeugt auch in weniger aktiven Zeiten so viel Lava, dass man damit eine etwa 32 km lange Straße mit neuem Belag versehen könnte. Straßenschilder warnen Menschen vor der Gefahrenzone.
Heiße Lava
Nach einer Serie von Eruptionen und Erdbeben seit Ende April hatten Lavaströme bereits Dutzende Gebäude zerstört. In einem Wohngebiet östlich des Vulkans waren viele Häuser betroffen. Die meisten Bewohner konnten frühzeitig gewarnt und in Notunterkünften untergebracht werden.
Die Erde gibt nach
Die hawaiianischen Schildvulkane haben nicht nur einen Schlot, aus dem Lava strömt. Sie erzeugen auch viele tiefe Risse und und Spalten in der Erde im Umkreis mehrerer Kilometer. Dadurch ist ein großes Gebiet um den eigentlichen Vulkankrater herum von Ausbrüchen betroffen. Geologen inspizieren die unbegehbaren Straßen.
Atemnot
Die Anwohner wurden davor gewarnt, in die evakuierten Gebiete zurückzukehren. Aus den Erdspalten in der Umgebung des Kraters treten neben Asche und Lava auch heißer Dampf und Schwefelgase aus. Der Katastrophenschutz warnte vor Erstickungsgefahr. Behörden verteilten rund 2000 Schutzmasken gegen den giftigen Rauch.
Zerstörung und Neuerschaffung
Die glühend heiße Lava erreicht entlegene Orte. Dadurch kam es an einigen Stellen auch zu flächendeckenden Waldbränden. Die verbrannte Erde ist äußerst fruchtbar und führt nach der Zerstörung zu neuen Landschaften. Seit 1994 hat die Lava auf der Insel ca. 200 ha neues Land geschaffen. Einige Einheimische schreiben die zum Teil heftigen Ausbrüche der Vulkane der Feuergöttin Pele zu.
Steinerner Regen
Zusammen mit der Asche werden mitunter große Felsbrocken an die Erdoberfläche befördert. Wenn es zu einem großen Ausbruch kommt, können diese auch in entfernteren Orten auf Hawaii runter kommen und eine steinerne Gefahr für die rund 1,5 Millionen Hawaiianer werden.
Palmenparadies Hawaii
Vor wenigen Wochen war es noch idyllisch und ruhig auf der südlichsten Insel Hawaiis. Einheimische und Touristen erlebten in einer einzigartigen Nähe zur Natur den berühmten Aloha-Spirit. Momentan zeugen frische Lavafelder zwischen grünen Wiesenlandschaften von den jüngsten Vulkanausbrüchen auf Big Island.
Alltag mit Vulkanen
Die ständige Gefahr wiegt nicht schwer genug, als dass sie die Lebensqualität der Inselbewohner beeinträchtigen könnte. Die Bewohner Hawaiis zeigen sich - wohl aus Erfahrung - unbeeindruckt. Obwohl der Kilauea nun schon seit 35 Jahren Lava ausspuckt, sind die Menschen relativ unbeschadet davongekommen. Das liegt daran, dass die Lavaströme gewöhnlich relativ langsam fließen.
Naturschauspiel
Zur letzten stärkeren Eruption kam es 1975. Damals verloren zwei Menschen ihr Leben. Bisher ist trotz der außergewöhnlichen Eruption niemand verletzt worden. Auch wenn die Behörden diesmal Alarmstufe Rot ausriefen, um vor "schwerwiegenden Situationen" zu warnen, beobachteten Interessierte das zugleich beeindruckende Naturspektakel in aller Ruhe.
Selfie First
Während viele Menschen nicht mehr in ihre zerstören Häuser zurückkehren können, nutzen andere die in diesem Ausmaß seltene Naturgewalt, um in den Sozialen Netzwerken möglichst viele Klicks zu erzielen. Über die Zukunft der Vulkanausbrüche können Wissenschaftler nur Vermutungen äußern - der jetzige Ausbruch könnte viele Jahre andauern oder morgen schon vorbei sein.